Rechtssatz
Begehrt der Kläger die Scheidung der Ehe nach § 55 Abs 3 EheG und stellt der Beklagte einen Verschuldensantrag nach § 61 Abs 3 EheG, ist, um die vom Gesetzgeber für den Fall eines Verschuldensausspruchs gewünschte Kontinuität der Unterhaltsberechtigung des Beklagten wie bei aufrechter Ehe (§ 69 Abs 2 EheG) nicht zu gefährden, die Fällung eines Teilurteiles bloß über das Scheidungsbegehren unzulässig.
1 Ob 514/86 | OGH | 09.04.1986 |
Veröff: SZ 59/64 = EvBl 1986/179 S 761 |
7 Ob 646/88 | OGH | 22.09.1988 |
Ähnlich; Beisatz: Die vollständige Trennung der Entscheidung über die Scheidung von jener über die Verschuldensfrage durch Teilurteil ist unzulässig. (T1) |
7 Ob 709/88 | OGH | 10.11.1988 |
Vgl auch; Beis wie T1; Beisatz: Der Grundsatz der Einheitlichkeit des Eheverfahrens gilt in Österreich nach herrschender Ansicht nur in sehr eingeschränktem Umfang, sodass eine partielle Rechtskraft des die Scheidung aussprechenden Urteils eintreten kann. (T2) Veröff: SZ 61/242 = RZ 1989/13 S 63 = JBl 1989,320 = EFSlg 25/7 |
8 Ob 342/97w | OGH | 27.11.1997 |
Vgl aber; Beis wie T2; Beisatz: Hier: Teilrechtskraft des Scheidungsurteils, sodass bloß der Verschuldensausspruch Gegenstand des Revisionsverfahrens ist. (T3) |
1 Ob 194/14g | OGH | 22.10.2014 |
Vgl auch; Beisatz: Die Unzulässigkeit des Teilurteils in diesem Fall gilt nicht nur bei aktuellen unterhalts‑ oder sozialversicherungsrechtlichen Ansprüchen des beklagten Ehegatten, sondern auch bei potentiellen derartigen Ansprüchen (so schon 1 Ob 621/88). (T4)<br/> |
Dokumentnummer
JJR_19860409_OGH0002_0010OB00514_8600000_002
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