OGH 6Ob711/84 (RS0071038)

OGH6Ob711/8414.12.1984

Rechtssatz

Eine grob fahrlässig versäumte Gelegenheit der Selbstvorsorge wird zwar nicht angenommen werden können, wenn ein in der Folge tatsächlich eingetretener Wegebedarf in seiner Art, seinem Ausmaß und seiner Intensität bei einer früheren vertraglichen Gestaltung der Grund und Bodenverhältnisse nicht leicht abzusehen war, die Fehleinschätzung des Wegebedarfes durch den Eigentümer des notleidenden Grundes indiziert aber in der Regel eine auffallende Sorglosigkeit im Sinne des § 2 Abs 1 NWG.

Normen

NWG §2

6 Ob 711/84OGH14.12.1984

Veröff: EvBl 1985/127 S 626

8 Ob 502/89OGH19.01.1989

Auch; Beisatz: Unter Verweisung auf die Materialien zum NWG: auffallende Sorglosigkeit für den Wegmangel ist insbesondere eine "Grundabteilung ohne Sicherung einer Kommunikation" (1292 Blg Abgeordnetenhaus XI.Session 1895,15). (T1)

1 Ob 559/94OGH30.05.1994

nur: Die Fehleinschätzung des Wegebedarfes durch den Eigentümer des notleidenden Grundes indiziert aber in der Regel eine auffallende Sorglosigkeit im Sinne des § 2 Abs 1 NWG. (T2)

5 Ob 200/98tOGH29.09.1998

Vgl; Beis wie T1

8 Ob 195/99fOGH22.12.1999
2 Ob 229/00sOGH08.09.2000

nur T2

7 Ob 208/02tOGH11.12.2002

Auch; Beis wie T1

3 Ob 183/03pOGH26.09.2003

nur T2; Beis wie T1; Veröff: SZ 2003/113

1 Ob 134/04vOGH01.07.2004
5 Ob 93/18iOGH12.06.2018
1 Ob 45/20dOGH26.03.2020

nur T2; Beisatz: Dahinter steht der Gedanke des qualifiziert selbstverschuldeten Notstands (so schon 6 Ob 711/84 mwN). (T3)

1 Ob 62/22gOGH18.05.2022

Auch; nur T2

Dokumentnummer

JJR_19841214_OGH0002_0060OB00711_8400000_002

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