Rechtssatz
Grundsätzlich bedeutet das freie Umherlaufenlassen eines Hundes auf der Straße ohne Maulkorb und ohne dass der Hund von einem Tierhalter oder von einer von diesem beauftragten Person unter Kontrolle gehalten wird, eine Vernachlässigung der Verwahrungspflicht, wobei es gleichgültig ist, ob der Hund geradezu bösartig ist oder nicht.
Auto
5 Ob 29/60 | OGH | 03.02.1960 |
Veröff: EvBl 1960/127 S 239 |
2 Ob 17/61 | OGH | 10.02.1961 |
Veröff: ZVR 1961/287 S 235 |
2 Ob 105/65 | OGH | 13.05.1965 |
Veröff: JBl 1965,624 = ZVR 1966/6 S 16 |
2 Ob 340/66 | OGH | 19.12.1966 |
Veröff: EvBl 1967/253 S 329 |
8 Ob 192/69 | OGH | 30.09.1969 |
Beisatz: Hier: Freies Herumtreiben von Schäferhund. (T1) |
6 Ob 285/69 | OGH | 26.11.1969 |
Beisatz: Die Möglichkeit eines Erschreckens zufolge Bewegungen, Lärm etc des Straßenverkehrs und eines dadurch veranlaßten Angriffes kann in keinem Fall ausgeschlossen werden (hier: Fußgeherin). (T2) |
7 Ob 233/69 | OGH | 21.01.1970 |
Beisatz: Sinngemäß das Gleiche gilt aber auch dann, wenn die Örtlichkeit, in der sich das Tier frei ergehen kann, nicht eine Straße, sondern irgendein anderes Gelände ist, solange dort ein Kommen und Gehen vieler Menschen herrscht (Hier KZ Mauthausen). (T3) |
1 Ob 244/70 | OGH | 29.10.1970 |
Beisatz: Mangelhaft verwahrter Schäferhund verletzt Kind am Nachbargrund. (T4) |
8 Ob 273/71 | OGH | 12.10.1971 |
Veröff: ZVR 1972/99 S 174 |
2 Ob 121/76 | OGH | 11.06.1976 |
Beisatz: Der größeren oder geringeren Verkehrsdichte ist keine Bedeutung beizumessen. (T5) Veröff: ZVR 1977/44 S 53 |
7 Ob 660/78 | OGH | 07.09.1978 |
Beis wie T5; Veröff: ZVR 1979/220 S 279 |
2 Ob 10/79 | OGH | 27.02.1979 |
Vgl; Veröff: ZVR 1980/18 S 24 |
6 Ob 782/79 | OGH | 06.02.1980 |
Vgl aber; Beisatz: Hund beißt auf einer zu mehreren Gehöften führenden Straßen ein mit ihm vertrautes Nachbarkind - keine Verletzung der Verwahrungspflicht. (T6) |
2 Ob 45/80 | OGH | 06.05.1980 |
Auch; Beisatz: Hund läuft in Lastkraftwagen. (T7) Veröff: ZVR 1982/31 S 47 |
6 Ob 227/05h | OGH | 03.11.2005 |
Vgl auch; Beisatz: Wegen der Unberechenbarkeit der Tiere darf ihnen auf öffentlichen Verkehrsflächen nicht die volle Bewegungsfreiheit gewährt werden, weil die Gefahr besteht, dass sie durch instinktive Bewegungen Menschen angehen und dabei zu Sturz bringen. Hier: Der Hund der Beklagten war ein noch junger, relativ großer (30 kg schwerer) Hund mit den Eigenschaften lebhaft, verspielt und ungestüm. Schon daraus ergibt sich eine das Normalmaß übersteigende Sorgfaltspflicht. (T8) |
2 Ob 196/12f | OGH | 21.02.2013 |
Auch; Beisatz: Hier: Der Tierhalter hat die objektiv gebotene Sorgfalt dadurch verletzt, dass er seinen Hund nicht (durch Anleinen oder Zurückrufen) daran gehindert hat, von der rechten Fahrbahnseite zur Fahrbahnmitte zu gehen. (T9)<br/>Beisatz: Diese Verletzung der Verwahrungs- bzw Beaufsichtigungspflicht ist keineswegs zu vernachlässigen, weil das Freilaufen eines Hundes auf der Straße eine erhebliche Unfallgefahr für den Fahrzeugverkehr darstellt. (T10) |
4 Ob 206/16x | OGH | 25.10.2016 |
Auch; Beisatz: Freilaufender Hund springt einen anderen Hund an, der von der Klägerin an der Leine geführt wird und diese umreißt. Haftung bejaht. (T11)<br/> |
Dokumentnummer
JJR_19600203_OGH0002_0050OB00029_6000000_001
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