OGH 2Ob111/51 (RS0031084)

OGH2Ob111/5114.2.1951

Rechtssatz

Verunstaltung ist jede nachteilige Veränderung in der äußeren Erscheinung ohne Rücksicht darauf, ob sie am bekleideten Menschen sichtbar ist oder durch Prothesen und dergleichen verdeckt werden kann. Daß die Verunstaltung ein Abscheu erregendes Aussehen hervorruft oder Mitleid erweckt, ist nicht nötig. Die Verunstaltung muß auch keine dauernde sein.

Normen

ABGB §1326 A

2 Ob 111/51OGH14.02.1951

Veröff: SZ 24/41

2 Ob 304/61OGH28.09.1961
6 Ob 306/69OGH17.12.1969

nur: Daß die Verunstaltung ein Abscheu erregendes Aussehen hervorruft oder Mitleid erweckt, ist nicht nötig. (T1)

2 Ob 367/69OGH12.12.1969

Veröff: ZVR 1970/138 S 188

5 Ob 131/70OGH08.07.1970

Veröff: JBl 1971,252 = SZ 43/127

4 Ob 544/70OGH22.09.1970

nur T1

2 Ob 339/70OGH29.10.1970
8 Ob 244/70OGH03.11.1970
2 Ob 21/71OGH11.02.1971

nur: Verunstaltung ist jede nachteilige Veränderung in der äußeren Erscheinung ohne Rücksicht darauf, ob sie am bekleideten Menschen sichtbar ist oder durch Prothesen und dergleichen verdeckt werden kann. (T2)

8 Ob 269/71OGH12.10.1971
8 Ob 27/73OGH20.03.1973

nur T2

2 Ob 70/73OGH10.05.1973

Veröff: ZVR 1974/42 S 51

4 Ob 36/73OGH05.06.1973

Veröff: SozM IA/e,1114

2 Ob 39/74OGH07.03.1974

Beisatz: Ob eine Verunstaltung vorliegt, ist nach den Begriffen der Lebensanschauung zu beurteilen. Hier: Brille mit einem undurchsichtigem Glas. (T3)

4 Ob 555/74OGH01.10.1974

nur T2; Beisatz: Augenprothese (T4)

6 Ob 170/74OGH17.10.1974

Auch

1 Ob 4/76OGH17.03.1976

nur T1; Beis wie T3; Veröff: EvBl 1976/233 S 493

8 Ob 76/78OGH31.05.1978

Veröff: ZVR 1979/159 S 169

6 Ob 597/78OGH15.06.1978

nur T2

2 Ob 7/79OGH13.02.1979

nur T2; nur T1; Veröff: ZVR 1980/74 S 82

7 Ob 552/79OGH19.04.1979

nur T2

8 Ob 198/81OGH05.11.1981

Auch

3 Ob 511/82OGH14.04.1982

nur T1

8 Ob 273/82OGH02.12.1982

nur T2; Veröff: ZVR 1984/45 S 54

8 Ob 259/82OGH17.02.1983

nur: Verunstaltung ist jede nachteilige Veränderung in der äußeren Erscheinung ohne Rücksicht darauf, ob sie am bekleideten Menschen sichtbar ist oder durch Prothesen und dergleichen verdeckt werden kann. Daß die Verunstaltung ein Abscheu erregendes Aussehen hervorruft oder Mitleid erweckt, ist nicht nötig. (T5)

8 Ob 209/82OGH07.04.1983

nur T5

2 Ob 92/83OGH23.04.1983

nur T2

8 Ob 209/83OGH19.01.1984

Auch

8 Ob 61/85OGH27.11.1985
8 Ob 80/85OGH19.03.1986

Auch; nur T2; Veröff: ZVR 1987/70 S 214

2 Ob 89/88OGH30.08.1988

nur T2; Veröff: ZVR 1989/74 S 117

2 Ob 157/89OGH10.01.1990

nur T2

2 Ob 163/89OGH28.03.1990

nur T2; Veröff: ZVR 1991/33 S 105

4 Ob 515/93OGH06.04.1993

nur T1

9 ObA 2153/96zOGH04.09.1996

Auch; Beisatz: Erektile Impotenz. (T6)

4 Ob 2107/96yOGH09.07.1996

Vgl auch; nur T2; Beisatz: Ob eine Verunstaltung vorliegt, ist nach der allgemeinen Lebensanschauung zu beurteilen. In erster Linie kommt zwar das äußere Erscheinungsbild des (nackten oder bekleideten) Menschen in Betracht. Darauf allein abzustellen, wäre jedoch zu eng. (T7); Beisatz: Hier: Ersatz der Linse eines Auges durch eine starre Kontaktlinse beziehungsweise durch eine implantierte Kunststofflinse. (T8) Veröff: SZ 69/156

1 Ob 2227/96yOGH25.10.1996

Auch; nur: Verunstaltung ist jede nachteilige Veränderung in der äußeren Erscheinung.(T9) Beis wie T7 nur: Ob eine Verunstaltung vorliegt, ist nach der allgemeinen Lebensanschauung zu beurteilen. In erster Linie kommt das äußere Erscheinungsbild des Menschen in Betracht. (T10)

2 Ob 83/99sOGH16.03.2000

Vgl auch; Beis wie T10

9 Ob 148/00fOGH12.07.2000

Vgl auch; Beis wie T7; Beisatz: Relevant sind nicht nur äußerlich sichtbare Beeinträchtigungen der Körpersubstanz, sondern auch durch äußerlich nicht sichtbare Verletzungsfolgen hervorgerufene Beeinträchtigungen der äußeren Erscheinung, sodass beispielsweise auch bei einer Sprachstörung, einer Ungeschicklichkeit oder einem Zittern der Hände als Folge einer Hirnverletzung einem gänzlichen oder teilweisen Verlust der Sehfähigkeit oder einer Impotenz eine Verunstaltung vorliegen kann, die das bessere Fortkommen behindert. (T11)

1 Ob 214/18dOGH21.11.2018

Vgl auch; Beisatz: Keine Verunstaltung liegt bei allein einer auf einer Veränderung im Körperinneren beruhenden Unfruchtbarkeit vor. (T12)

Dokumentnummer

JJR_19510214_OGH0002_0020OB00111_5100000_001

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