136. Verordnung der Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz über die Anwendung von in Österreich nicht zugelassenen Tierimpfstoffen gegen anzeigepflichtige Tierseuchen oder veterinärrechtlichen Regelungen unterliegende Tierkrankheiten (Tierimpfstoff-Anwendungsverordnung 2018)
Auf Grund des § 12 Abs. 1 des Tierseuchengesetzes (TSG), RGBl. Nr. 177/1909, zuletzt geändert durch das Bundesgesetz BGBl. I Nr. 163/2015, wird verordnet:
§ 1. (1) Bis zum Ablauf des 31. Mai 2019 ist die Anwendung folgender in Österreich nicht zugelassener Tierimpfstoffe gestattet:
- 1. Chevivac-S (Impfstoff gegen Salmonella typhimurium bei der Taube), Zulassungsinhaber Firma Chevita GmbH - zugelassen in Deutschland;
- 2. Chevivac-P12 (Impfstoff zur aktiven Immunisierung der Tauben gegen Paramyxovirus-1- Infektionen, Zulassungsinhaber Firma Chevita GmbH - zugelassen in Deutschland;
- 3. Lasovak PLUS (Paramyxovirose (PMV-1)-Impfstoff für Tauben), Zulassungsinhaber IDT Biologika GmbH - zugelassen in Deutschland;
- 4. Nobilis Ma5 + Clone 30 (Impfstoff zur aktiven Immunisierung der Hühner gegen Infektiöse Bronchitis und Newcastle- Krankheit) Zulassungsinhaber Firma Intervet Deutschland GmbH - zugelassen in Deutschland;
- 5. Heptavac P plus (Rauschbrand-Pasteurellen-Kombinationsvakzine für Schafe) Zulassungsinhaber
- Firma Intervet Deutschland GmbH - zugelassen in Deutschland;
- 6. Cubolac Policlostridial 7/11 (Impfstoff für Rinder und Schafe gegen durch Clostridien hervorgerufene Erkrankungen), Zulassungsinhaber Firma CZ Veterinaria SA - zugelassen in Spanien;
- 7. Anthrax Spore Vaccine (zur Vornahme amtlich angeordneter Schutzimpfungen gegen Milzbrand), Zulassungsinhaber Fa. Onderstepoort Biological Products Ltd. - zugelassen in Südafrika oder in Kanada;
- 8. Lumpyvax (attenuierter Lebendimpfstoff gegen die Lumpy Skin Disease) zur Vornahme amtlich angeordneter Schutzimpfungen gegen Lumpy Skin Disease, Zulassungsinhaber Firma Intervet S.A. (Pty) Ltd. - zugelassen in Südafrika.
(2) Bis zum Ablauf des 31. Mai 2019 ist die Anwendung nicht zugelassener immunologischer Tierarzneimittel zur Tuberkulosediagnostik (diagnostische Impfung) gestattet, wenn diese in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, in der Schweiz oder in Norwegen zur Diagnostik der Tuberkulose für die entsprechende Tierart zugelassen sind.
§ 2. (1) Die Einfuhr und das Verbringen der in § 1 genannten Tierarzneimittel ist gemäß Arzneiwareneinfuhrgesetz 2010, BGBl. I Nr. 79/2010, zuletzt geändert durch das Bundesgesetz BGBl. I Nr. 163/2015, durchzuführen.
(2) Die Durchführung der Impfungen mit Impfstoffen gemäß § 1 Abs. 1 ist von der Tierärztin bzw. dem Tierarzt nach den Vorgaben von § 12 Abs. 2 und 3 TSG zu melden.
(3) Die Durchführung von Impfungen mit Impfstoffen gemäß § 1 Abs. 1 Z 7 und 8 sowie die
Tuberkulosediagnostik mit Tierarzneimitteln gemäß § 1 Abs. 2 dürfen nur im amtlichen Auftrag erfolgen.
§ 3. Diese Verordnung tritt mit 1. Juni 2018 in Kraft. Die Tierimpfstoff-Anwendungs- verordnung 2017, BGBl. II Nr. 150/2017, tritt mit Ablauf des 31. Mai 2018 außer Kraft.
Hartinger-Klein
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