150. Verordnung der Bundesministerin für Gesundheit und Frauen über die Anwendung von in Österreich nicht zugelassenen Tierimpfstoffen gegen anzeigepflichtige Tierseuchen oder veterinärrechtlichen Regelungen unterliegende Tierkrankheiten (Tierimpfstoff-Anwendungsverordnung 2017)
Auf Grund des § 12 Abs. 1 des Tierseuchengesetzes (TSG), RGBl. Nr. 177/1909, zuletzt geändert durch das Bundesgesetz BGBl. I Nr. 163/2015, wird verordnet:
§ 1. (1) Bis zum Ablauf des 31. Mai 2018 ist die Anwendung folgender in Österreich nicht zugelassener Tierimpfstoffe gestattet:
- 1. Chevivac-S der Firma Chevita GmbH (Impfstoff gegen Salmonella typhimurium bei der Taube) - zugelassen in Deutschland;
- 2. Chevivac-P12 der Firma Chevita GmbH (Impfstoff zur aktiven Immunisierung der Tauben gegen Paramyxovirus-1-Infektionen) - zugelassen in Deutschland;
- 3. Lasovak PLUS der Firma IDT Biologika GmbH (Paramyxovirose (PMV-1)-Impfstoff für Tauben) - zugelassen in Deutschland;
- 4. Nobilis Ma5 + Clone 30 der Firma Intervet Deutschland GmbH (Impfstoff zur aktiven Immunisierung der Hühner gegen Infektiöse Bronchitis und Newcastle- Krankheit) - zugelassen in Deutschland;
- 5. Heptavac P plus der Firma Intervet Deutschland GmbH (Rauschbrand-Pasteurellen-Kombinationsvakzine für Schafe) - zugelassen in Deutschland;
- 6. BLUEVAC 4 der Firma CZ Veterinaria S.A. (Impfstoff gegen die Blauzungenkrankheit (Serotyp 4) für Schafe und Rinder) - zugelassen in Spanien;
- 7. Cubolac Policlostridial 7/11 der Firma CZ Veterinaria SA (Impfstoff für Rinder und Schafe gegen durch Clostridien hervorgerufene Erkrankungen - zugelassen in Spanien;
- 8. Anthrax Spore Vaccine der Fa. Onderstepoort Biological Products Ltd. (zur Vornahme amtlich angeordneter Schutzimpfungen gegen Milzbrand) - zugelassen in Südafrika oder in Kanada;
- 9. Lumpyvax (attenuierter Lebendimpfstoff gegen die Lumpy Skin Disease), Hersteller MSD Animal Health, Zulassungsinhaber Firma Intervet S.A. (Pty) Ltd. (zur Vornahme amtlich angeordneter Schutzimpfungen gegen Lumpy Skin Disease) - zugelassen in Südafrika.
(2) Bis zum Ablauf des 31. Mai 2018 ist die Anwendung nicht zugelassener immunologischer Tierarzneimittel zur Tuberkulosediagnostik (diagnostische Impfung) gestattet, wenn diese in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, in der Schweiz oder in Norwegen zur Diagnostik der Tuberkulose für die entsprechende Tierart zugelassen sind.
§ 2. (1) Die Einfuhr und das Verbringen der in § 1 genannten Tierarzneimittel ist gemäß Arzneiwareneinfuhrgesetz 2010, BGBl. I Nr. 79/2010, zuletzt geändert durch das Bundesgesetz BGBl. I Nr. 163/2015, durchzuführen.
(2) Die Durchführung der Impfungen mit Impfstoffen gemäß § 1 Abs. 1 ist von der Tierärztin bzw. dem Tierarzt nach den Vorgaben von § 12 Abs. 2 und 3 TSG zu melden.
(3) Die Durchführung von Impfungen mit Impfstoffen gemäß § 1 Abs. 1 Z 8 und 9 sowie die Tuberkulosediagnostik mit Tierarzneimitteln gemäß § 1 Abs. 2 dürfen nur im amtlichen Auftrag erfolgen.
§ 3. Diese Verordnung tritt mit 1. Juni 2017 in Kraft. Die Tierimpfstoff-Anwendungs-verordnung 2016, BGBl. II Nr. 146/2016, tritt mit Ablauf des 31. Mai 2017 außer Kraft.
Rendi-Wagner
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