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Buchbesprechung Roman Kaiser, Das Mehrheitsprinzip in der Judikative, Reihe Rechtstheorie – Legal Theory 2, Tübingen: Mohr Siebeck 2020, XXXII + 385 S, € 109,00, ISBN 978-3-16-159408-3

BuchbesprechungRudolf Müller**Hon.-Prof. Dr. Dr. h.c. Rudolf Müller, Senatspräsident des VwGH iR, Mitglied des VfGH iR, Leopoldsgasse 51/12, 1020 Wien, Österreich, <muellerasvg@a1.net >.ZÖR 2021, 1115 Heft 3 v. 15.10.2021

„Kollegialgerichte entscheiden durch Mehrheit. Doch warum wird das demokratische Mehrheitsprinzip bei Gerichten angewendet? Wann ist eine andere als eine einfache Mehrheit erforderlich? Wie lassen sich die individuellen Ansichten der Richter zu einem kollektiven Urteil aggregieren? Was tun bei Stimmengleichheit? Roman Kaiser geht diesen Fragen nach Rechtfertigung, Grenzen und Umsetzung des Mehrheitsprinzips in der Judikative nach. Ausgehend vom deutschen Gerichtsverfassungsrecht nimmt er die kollegialgerichtliche Abstimmung rechtsphilosophisch und entscheidungstheoretisch unter die Lupe. Die dabei herausgearbeitete Dichotomie von epistemischer und prozeduraler Perspektive auf die Entscheidungsfindung in Richterkollegien zeigt sowohl die Divergenzen zwischen verschiedenen Prozessarten als auch die Unterschiede der gerichtlichen zur politischen Mehrheitsentscheidung auf. Das Werk wurde mit dem Universitätspreis 2020 der Gesellschaft der Freunde der Universität Augsburg ausgezeichnet.“

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