Julian Nida-Rümelin, ein sozialdemokratisch orientierter Philosoph, geht mit seinem Buch „Der Akademisierungswahn“ einem aus seiner Sicht gefährlichen Trugschluss unserer Bildungsgesellschaft nach. Seine Grundthesen sind schnell zusammengefasst: 1. Es ist falsch, Jugendlichen einzureden, dass sie auf ihrem Bildungsweg gescheitert sind, wenn sie keine Hochschulstudium absolvieren. 2. Der generelle Trend, immer mehr Berufsausbildungsgänge zu Hochschulstudiengängen umzubilden, ist falsch, wobei dieses Bestreben, auch von mangelndem Respekt gegenüber der Qualität der beruflichen Bildung zeugt. 3. Es ist verhängnisvoll zu verkennen, dass es durch die demographische Entwicklung und ein weiteres Anwachsen der Studierendenquoten unabwendbar zu einer Reduzierung der nichtakademischen Berufsausbildung im dualen System und damit zum Arbeitskräftemangel im produzierenden Sektor kommen muss.