Die COVID-19-Pandemie hat bei vielen Unternehmen (massive) wirtschaftliche Auswirkungen. Bei der Bewertung von Vermögenswerten und Schulden mussten diese bei den meisten Unternehmen erstmals im Jahr 2020 miteinbezogen werden. IAS 36 hat zum Ziel, Vermögenswerte nicht höher als mit ihrem erzielbaren Betrag anzusetzen. Liegt der Buchwert über dem erzielbaren Betrag, ist ein Wertminderungsaufwand zu erfassen. Neben den Bestimmungen zur Durchführung von Wertminderungstests und zur Ermittlung von Wertminderungen werden in IAS 36 zahlreiche Anhangsangaben gefordert. Umfassende empirische Erhebungen, ob und in welchem Ausmaß COVID-19 zu Wertminderungen bei den österreichischen Unternehmen geführt habt, gibt es bisher nicht. Die vorliegende Studie greift dies auf und analysiert die Jahresfinanzberichte der ATX Prime Market-Unternehmen, um festzustellen, ob und in welchem Ausmaß die COVID-19-Pandemie zu Wertminderungsaufwendungen nach IAS 36 geführt hat, ob einzelne Vermögenswerte oder bestimmte Branchen besonders davon betroffen waren und ob die Höhe der Wertminderungen wesentlich für die jeweiligen Unternehmen waren. Darüber hinaus wird erhoben, welche Auswirkungen die COVID-19-Pandemie auf die wesentlichen Annahmen bzw die Parameter der Werthaltigkeitstests hatte und wie die Unternehmen bei den Wertminderungstests mit den COVID-19-bedingten Unsicherheiten umgegangen sind.