BRD: Gegen umfassende Quellensteuer von Kapitalvermögen
Das deutsche BMF warnt vor den gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen einer umfassenden Quellenbesteuerung von Kapitalvermögen. Bei einer verschärften steuerlichen Erfassung von Kapitaleinkünften sei mit einer Einschränkung des privaten Sparens, mit einem Ausweichen auf Auslandsanlagen, mit einer geringeren Anlagenbereitschaft von Ausländern im Inland, mit einer Verknappung am inländischen Kapitalmarkt und damit auch mit steigenden Zinsen, und mit einer Schwächung des D-Mark-Kurses zu rechnen. Sozialpolitisch wären von einer Quellenbesteuerung der Zinsen insbesondere auch die Rentner betroffen. Das deutsche BMF lehnt es daher ab, zur besseren steuerlichen Erfassung von Kapitaleinkünften eine umfassende Quellensteuer oder ein System von Kontrollmitteilungen einzuführen (DStZ 1986, 234).