Um Anleger/innen am Finanzmarkt ihrer finanziellen Risikobereitschaft entsprechend zu beraten, ist es nötig, ein Instrument zu entwickeln, das die finanzielle Risikobereitschaft adäquat misst. Ein solches Instrument sollte verschiedene Faktoren, welche die finanzielle Risikobereitschaft ausmachen (Risikoverhalten, Risikoeinstellung, Belastbarkeit, Wissen), messen und wissenschaftliche Ergebnisse über die mögliche verzerrte Wahrnehmung und Einschätzung von Risiko berücksichtigen. Für die Erstellung eines Instruments, welches verständliche und praxisrelevante Fragen beinhaltet, sollten sowohl Anleger/innen als auch Anlageberater/innen befragt werden. Außerdem sind statistische Analysen auf Basis testtheoretischer Grundlagen durchzuführen und standardisierte Normwerte für das Instrument zu erstellen, so dass die Aussagen einzelner Anleger/innen über ihre Risikobereitschaft in Bezug zu anderen Anleger/innen gesetzt werden können. In der Anlageberatung können die Ergebnisse des Instruments den Anleger/innen rückgemeldet und Anlagen, die ihrer finanziellen Risikobereitschaft entsprechen, vorgeschlagen werden. Im Rahmen eines Projektes an der Fakultät für Psychologie der Universität Wien wurde ein ökonomisches, reliables und valides Instrument zur Messung finanzieller Risikobereitschaft entwickelt.