Der vorliegende Beitrag untersucht die bekanntesten saisonalen Anomalien, wie den Wochentags-Effekt, den Januar-Effekt, den Monatswende-Effekt und den Sell-in-May-Effekt am österreichischen Aktienmarkt im Zeitraum von 1993-2002. Das Sample wird zusätzlich in zwei Subperioden unterteilt, um eventuelle Veränderungen der Anomalien im Zeitablauf zu untersuchen. Als Ergebnis können sowohl der Monatswende-Effekt als auch der Sellin-May-Effekt im Gesamtuntersuchungszeitraum und teilweise auch in den Subperioden statistisch signifikant nachgewiesen werden. Die Existenz eines Wochentags- oder Januar-Effekts läßt sich hingegen nicht eindeutig bestätigen. Die Ergebnisse deuten aber darauf hin, daß sich die mit der letztgenannten Anomalie in Verbindung gebrachten Eigenschaften, wie an anderen Aktienmärkten auch, auf den Monat Dezember verschoben zu haben scheinen.