1995 war ein mäßig gutes Jahr für den Fortgang des Transformationsprozesses in Lettland. Die Wirtschaftspolitik und -reform wurden durch den Zusammenbruch vieler Geldinstitute, darunter der größten Bank des Landes, der Baltija Bank, stark belastet. Die Gefahr weiterer Bankschließungen ist noch nicht gebannt; wahrscheinlich werden nur etwa 15 der nach der Krise verbliebenen rd. 40 Geldinstitute überleben, da nicht alle von ihnen bis zum 1. 4. 1996 das dann erforderliche Mindestkapital von 1 Mio. Ls werden nachweisen können. Dies ist nicht mit der Fortsetzung der Krise gleichzusetzen, sondern es handelt sich vielmehr um einen Konsolidierungsprozeß im Bankensektor, der nicht zuletzt dank der neuen Gesetzgebung - einschließlich der verbesserten Bankenaufsicht - in geordneten Bahnen verlaufen kann.