Polen gehört zu jenen Reformländern Mittel- und Osteuropas, die relativ rasch eine Neugestaltung des Bankwesens in Angriff nahmen. Die Liberalisierung des Bankwesens hat eine Welle von Neugründungen bewirkt, die Aufsichtsregeln wurden mit jenen der EU harmonisiert. Bei näherer Betrachtung allerdings zeigt sich, daß die Vorherrschaft der "alten" staatlichen Banken ihre unangefochtene Dominanz behaupten konnte. Zudem traten die mit jeder Neugestaltung des Wirtschaftssystems notwendig verbundenen Kreditprobleme ein. Die Restrukturierung der Kreditportefeuilles und eine Konsolidierung des Bankensektors insgesamt stehen nun im Vordergrund der Bemühungen. Sollten Privatisierung, Konsolidierung und eine Verringerung der zweifelhaften Kredite gelingen, steht einer völligen Angleichung an marktwirtschaftliche Standards nichts mehr im Wege.