Daniel Seddigs zugleich als Dissertation an der Universität Bielefeld vorgelegte Monographie untersucht den Einfluss individueller Werthaltungen, sozialer Bindungen und normativer Überzeugungen auf die Entstehung und Entwicklung kriminellen Verhaltens im Jugendalter. Im Rahmen eines verschiedene soziologische Perspektiven integrierenden Erklärungsmodells wird angenommen, dass der Ort eines jungen Menschen in der Sozialstruktur (operationalisiert über dessen sozialstatistischen Hintergrund und die an Wertorientierungen festgemachte Milieuzugehörigkeit) das Ausmaß dessen sozialer Bindungen an die bedeutsamen Sozialisationsinstanzen Familie, Schule und Freundeskreis beeinflusst. In diesen Kontexten werden soziale Normen erlernt und eingeschliffen, die dann das eigentliche Handeln steuern. Dieses theoretische Ausgangsmodell wird anhand von im Forschungsprojekt „Kriminalität in der modernen Stadt“ (Leitung: Klaus Boers und Jost Reinecke)