vorheriges Dokument
nächstes Dokument

Reindl-Krauskopf, Susanne / Salimi, Farsam (Hg): Umweltstrafrecht. Eine systematische Darstellung des gerichtlichen Umweltstrafrechts.

LiteraturKurt SchmollerJBl 2015, 679 Heft 10 v. 1.10.2015

Das erstmals im StGB 1974 zusammenhängend geregelte österreichische Umweltstrafrecht wurde seither wesentlich erweitert und verschärft (StRÄG 1987, 1996, 2006 sowie StGB-Nov 2011). Aus ursprünglich vier Straftatbeständen im StGB wurden dreizehn; zählt man die §§ 177b–177e StGB als Umweltdelikte „im weiteren Sinn“ dazu (so S 87), erhöht sich die Zahl auf siebzehn. Während ursprünglich im Umweltstrafrecht höchstens drei Jahre Freiheitsstrafe angedroht wurden, reichen die Strafdrohungen heute bis zu lebenslanger Freiheitsstrafe. Diese Entwicklung des Umweltstrafrechts mit mittlerweile nicht mehr leicht überblickbaren Regelungen rechtfertigt eine selbständige systematische Darstellung. Das Anliegen von Reindl-Krauskopf und Salimi, ein „Handbuch“ zu verfassen, in dem das aktuelle Umweltstrafrecht für „Praktiker, Wissenschafter und Studierende ... gebündelt“ dargestellt wird (so das Vorwort), wurde bestens umgesetzt: Der komplizierte Rechtsbereich wird in klarer und leicht verständlicher Sprache, anhand plastischer Beispiele sowie auf hohem fachlichem Niveau und unter umfassender Auswertung von Rechtsprechung und Schrifttum erläutert. Nach wie vor spielt das Umweltstrafrecht allerdings im Gerichtsalltag eine untergeordnete Rolle: Die Statistik über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren (S 31) weist bei einzelnen Umweltstraftatbeständen keine einzige Verurteilung aus, die Summe aller umweltstrafrechtlichen Verurteilungen liegt österreichweit pro Jahr meist unter 20, teilweise sogar unter 10.

Sie möchten den gesamten Inhalt lesen?

Melden Sie sich bei Lexis 360® an.
Anmelden

Sie haben noch keinen Zugang?
Testen Sie Lexis 360® zwei Wochen kostenlos!
Jetzt testen!