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Bindungswirkung eines Vorprozesses

RechtsprechungOrdentliche GerichtePaul OberhammerJBL 1995, 458 Heft 7 v. 1.7.1995

ZPO § 236, ZPO § 411

Die neuere Judikatur anerkennt neben der unmittelbaren Rechtskraftwirkung eine inhaltliche Bindungswirkung des Vorprozesses, wenn zwar keine Identität der Begehren vorliegt, aber gewisse Fälle der Präjudizialität gegeben sind.

Ein sogenannter Sonderfall der Präjudizialität kann nur dann angenommen werden, wenn die beiden Begehren nur deshalb miteinander unvereinbar sind, weil durch die Vorentscheidung die anspruchsbegründenden Voraussetzungen für das neue Begehren verneint wurden, wenn also ein im Gesetz begründeter Sachzusammenhang so eng ist, daß die Gebote der Rechtssicherheit und der Entscheidungsharmonie eine widersprechende Beantwortung derselben, in beiden Fällen entscheidenden Rechtsfrage nicht gestatten.

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