Die Kettenvertragsproblematik und deren Spezifika im Bühnenbereich sind ein rechtsdogmatisch ergiebiges Thema. Es weist Parallelen zum Fußballsport und zur Befristung von Betriebsvereinbarungen auf. Die bisherige österreichische Rechtsprechung zu Kettenarbeitsverhältnissen im Bühnenbereich ist karg, wurde jedoch jüngst im Zuge einer Reihe hochinteressanter arbeitsrechtlicher Verfahren betreffend Bühnendienstverträge an der Wiener Staatsoper und der Wiener Volksoper im Ballettbereich in aufschlussreicher Weise erweitert. Auf Basis dessen wird in der vorliegenden Abhandlung der Frage nachgegangen, inwieweit die im allgemeinen Arbeitsrecht entwickelte höchstgerichtliche Kettenvertragsjudikatur auch auf die jährlichen Befristungen von Bühnendienstverträgen anwendbar ist und ob die innerstaatlichen Regelungen des Theaterarbeitsgesetzes (TAG) den spezifischen unionsrechtlichen Vorgaben entsprechen.