Alkohol am Arbeitsplatz ist für den Autor ein oft unterschätztes bzw geleugnetes Problem. In Österreich sind im Durchschnitt 5 % alkoholkrank - diese Zahl sei auch für Unternehmen gültig. Aus falscher Scham werde aber darüber zu wenig bis gar nicht gesprochen und fast immer weggeschaut. Zwar sei der Alkohol an sich kein Tabuthema; er wird erst dann zum Tabu, wenn jemand Probleme damit bekommt. Arbeitgebern rät Musalek, bereits frühzeitig das Problem anzusprechen. Wichtig sei aber, das dieses Gespräch von einer Vertrauensperson des betreffenden Mitarbeiters und äußerst behutsam geführt werde. Es gehe weniger darum, welche Worte man findet, sondern wie man es sagt. Wenn der Mitarbeiter aber die angebotene Hilfe ablehnt und uneinsichtig ist, müsse man ihm als letzte Maßnahme schon erklären, dass man so nicht miteinander weiterarbeiten könne. Als Unterstützung könnten sich Arbeitgeber auch Hilfestellungen in Seminaren (etwa des Anton-Proksch-Instituts in Wien) holen, wo neben der Vermittlung von theoretischem Wissen zum Thema Alkoholkrankheit auch in Kleingruppen geübt werde, wie man mit Betroffenen umgeht, wie man mit ihnen spricht und welche Möglichkeiten zur Hilfestellung es gibt.