OGH 5Ob210/09g

OGH5Ob210/09g13.10.2009

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Hofrat des Obersten Gerichtshofs Dr. Höllwerth als Vorsitzenden sowie die Hofrätinnen/Hofräte des Obersten Gerichtshofs Dr. Hurch, Dr. Glawischnig, Dr. Roch und Dr. Tarmann-Prentner als weitere Richter in der außerstreitigen Wohnrechtssache des Antragstellers Dr. Anton Z*****, vertreten durch Dr. Johannes Bruck, Rechtsanwalt in Groß-Enzersdorf, gegen die Antragsgegnerin Brigitte D***** GmbH, *****, vertreten durch die Widter Mayrhauser Wolf Rechtsanwälte OEG in Wien, sowie sämtliche Mit- und Wohnungseigentümer der Liegenschaft S*****gasse 64, *****, 1. Roswitha G*****, 2. Christine O*****, 3. Elisabeth H*****, alle *****, 4. Isolde C*****, 5. Werner D*****, 6. Gertrude L*****, 7. Leopold H*****, 8. Josef J*****, alle *****, 9. Alexander T*****, 10. Johanna I*****, 11. Ing. Georg S*****, 12. Emilie H*****, 13. Ing. Manfred M*****, 14. Markus H*****, 15. Herbert S*****, beide *****, 16. Ingrid P*****, 17. Ernst S*****, 18. Ilse S*****, beide *****, 19. Helmut K*****, 20. Monika K*****, beide *****, 21. Walter S*****, alle *****, 22. Juanita J*****, 23. Adolf Michael J*****, beide *****, 24. Mag. Brigitte V*****, 25. Dr. Peter N*****, 26. Georg Hans S*****, 27. Friedrich I*****, 28. Christa M*****, 29. Petra Ö*****, 30. Helmut W*****, 31. Mag. Michaela W*****, beide *****, 32. Pia N*****, alle *****, 33. Karin S*****, 34. Christian S*****, beide *****, 35. Anna L*****, 36. Heinz O*****, 37. Anisoara G*****, 38. Marian G*****, beide *****, 39. Thomas F*****, 40. Selfinar D*****, 41. Michaela K*****, 42. Carmela S*****-M*****, 43. Elisabeth S*****, 44. Grace L*****, 45. A***** Ali P*****, und 46. Sahitha A*****, beide *****, alle *****, wegen §§ 52 Abs 1 Z 6, 30 Abs 1 Z 5 WEG 2002, über den Revisionsrekurs des Antragstellers gegen den Beschluss des Landesgerichts für Zivilrechtssachen Wien als Rekursgericht vom 13. Mai 2009, GZ 39 R 47/09i-11, womit über Rekurs des Antragstellers der „Sachbeschluss" des Bezirksgerichts Floridsdorf vom 30. Dezember 2008, GZ 26 Msch 9/08a-6, mit einer Maßgabe bestätigt wurde, den

Beschluss

gefasst:

 

Spruch:

Der Revisionsrekurs des Antragstellers und die Revisionsrekursbeantwortung der Antragsgegnerin werden zurückgewiesen.

Text

Begründung

Das Rekursgericht bestätigte die als Sachbeschluss bezeichnete Entscheidung des Erstgerichts mit der Maßgabe, dass es die auf § 52 Abs 1 Z 6 WEG 2002 und §§ 30 Abs 1 Z 5, 20 Abs 7 WEG 2002 gestützten Anträge (nicht abwies, sondern) wegen Unzulässigkeit des außerstreitigen Rechtswegs zurückwies. Das Rekursgericht sprach aus, dass der ordentliche Revisionsrekurs gemäß § 62 Abs 1 AußStrG iVm § 37 Abs 3 Z 16 MRG und § 52 Abs 2 WEG 2002 zulässig sei, weil noch keine höchstgerichtliche Rechtsprechung zur Frage nach der Durchsetzbarkeit von - nicht in § 20 Abs 2 bis 7 WEG 2002 genannten - Verwalterpflichten im außerstreitigen Verfahren bestehe.

Den Beschluss des Rekursgerichts erhielt der Antragsteller am 18. 6. 2009 zugestellt. Er erhob am 15. 7. 2009 (Postaufgabe) ordentlichen Revisionsrekurs mit dem Antrag auf Aufhebung der Beschlüsse der Vorinstanzen und Zurückverweisung der Rechtssache zur neuerlichen Verhandlung und Entscheidung an das Erstgericht.

Den Revisionsrekurs erhielt die Antragsgegnerin am 21. 7. 2009 zugestellt. Sie erstattete am 11. 8. 2009 eine Revisionsrekursbeantwortung.

Rechtliche Beurteilung

Revisionsrekurs und Revisionsrekursbeantwortung sind verspätet.

§ 37 Abs 3 Z 16 MRG, der zufolge § 52 Abs 2 WEG 2002 auch auf Verfahren nach § 52 Abs 1 WEG 2002 anzuwenden ist, normiert abweichend von §§ 63 Abs 2, 65 Abs 1, 68 Abs 1 AußStrG eine vierwöchige Frist für Revisionsrekurse und Revisionsrekursbeantwortungen in jenen Fällen, in denen sich das Rechtsmittel gegen einen Sachbeschluss oder gegen einen Aufhebungsbeschluss richtet, mit dem ein Sachbeschluss aufgehoben wurde. Bei der bekämpften Rekursentscheidung handelt es sich aber nicht um einen Sachbeschluss (5 Ob 248/05i = MietSlg 58.361; RIS-Justiz RS0070434; RS0070443; vgl auch 5 Ob 25/09a mwN), für den daher auch nicht die vierwöchige Rechtsmittelfrist offen steht. Sowohl das Rechtsmittel des Antragstellers als auch die Rechtsmittelbeantwortung der Antragsgegnerin sind demnach verspätet. Dies schließt ein Eingehen auf die aufgeworfenen Rechtsfragen aus und muss zur Zurückweisung der Rechtsmittelschriften führen.

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