Spruch:
Die außerordentliche Revision wird gemäß § 508a Abs 2 ZPO mangels der Voraussetzungen des § 46 Abs 1 ASGG zurückgewiesen (§ 510 Abs 3 ZPO).
Text
Begründung
Rechtliche Beurteilung
Das Berufungsgericht kann die grundsätzliche Haftung des Erstbeklagten, welcher trotz Bestellung eines "internen" Geschäftsführers gewerblicher und handelsrechtlicher Geschäftsführer sowohl der Rechtsvorgängerin (W*****GmbH & Co KG), der drittbeklagten als auch der viertbeklagten Partei (Komplementärgesellschaft der KG) blieb, auf eine klare Gesetzslage stützen: Nach den Feststellungen verfügte nur er über die erforderliche Qualifikation zur Lehrlingsausbildung iSd § 2 Abs 2 lit c BAG. Zunächst erweisen sich die Zweifel des Berufungsgerichtes, ob der "interne" Geschäftsführer der KG auf Grund seines Vertrages überhaupt zum "Ausbilder" gemäß § 3 Abs 2 BAG bestellt wurde, als Ergebnis einer vertretbaren und daher durch den Obersten Gerichtshof nicht überprüfbaren Vertragsauslegung im Einzelfall. Selbst wenn man eine solche Bestellung annehmen wollte, hätte der Ausbilder nicht nur über die Qualifikation nach § 2 Abs 2 lit c BAG verfügen (§ 3 Abs 1 BAG), sondern sich auch entsprechend im Betrieb betätigen müssen (§ 3 Abs 4 BAG), was den Feststellungen zufolge aber nicht der Fall war. Die Rechtsauffassung, dass der Erstbeklagte demnach entweder bei der Einstellung des "internen" Geschäftsführers auf dessen Qualifikation, insbesondere dessen Kenntnisse über den Beschäftigungsschutz von Jugendlichen, hätte achten oder auf Grund seiner eigenen Qualifikation eine ausreichende Aufsicht hätte walten lassen müssen, ist somit jedenfalls vertretbar. Unstrittig ist, dass die Beschäftigung des Lehrlings an der Presse dem Verbot des § 2 Abs 2 iVm § 8 Abs 1 Z 1 lit f der Verordnung über die Beschäftigungsverbote und -beschränkungen für Jugendliche, BGBl 527/1981, widersprach. Wenngleich nicht jede Übertretung einer Unfallverhütungs- oder Schutzvorschrift grobe Fahrlässigkeit bedeuten muss (RIS-Justiz RS0026555), gibt die Rechtsauffassung des Berufungsgerichtes, nach welcher im vorliegenden (Einzel-)Fall (- im Betrieb fehlte sowohl eine klare Kompetenzregelung als auch eine nur ansatzweise Kontrolle der Einhaltung von Lehrlings- bzw Jugendlichenschutzbestimmungen -) eine solche anzunehmen ist, keinen Anlass zu Bedenken, welche eine Überprüfung durch den Obersten Gerichtshof angezeigt erscheinen ließe.
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