OGH 5Ob2435/96s

OGH5Ob2435/96s28.1.1997

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr.Klinger als Vorsitzenden sowie die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr.Schwarz, Dr.Floßmann, Dr.Baumann und Dr.Hradil als weitere Richter in der Rechtssache der Antragstellerin Dr.Gertrud Engelich Gesellschaft mbH, Riemergasse 1, 1010 Wien, vertreten durch Dr.Heinz Meller, Rechtsanwalt in 1070 Wien, wider die Antragsgegner 1. Renate V*****, 2. Wolfgang D*****, 3. Ulrike M*****,

4. Gabriele D*****, 5. Dr.Apostolos G*****, 6. Dr.Klaus K*****, 7. Mag.Claudia M*****, 8*****, 9. Dr.Paul V*****, 10. Dr.Maria Gabriele V*****, 11. Gertraud S*****, 12. Mag.Otfrid Laurenz H*****, 13. Katja T*****, 14. Dr.Johann S*****, 15. Jos. H. K***** Gesellschaft mbH & Co KG, ***** 16. Josef L*****, 17. Margarete L*****, 18. Eva-Maria P*****, 19. Mag.Reinhard P*****, die 1.-, 3.-, 6.- und 12.-Antragsgegner vertreten durch Dr.Wolfgang Grogger, Dr.Michele Lehner-Endlicher, Rechtsanwälte in Wien, die 13.-, 14.-, 16.- und 17.-Antragsgegner vertreten durch Dr.Karl J. Grigkar, Rechtsanwalt in Wien, wegen § 26 Abs 1 Z 3 WEG (§ 835 ABGB), infolge außerordentlichen Revisionsrekurses der Antragstellerin gegen den Sachbeschluß des Landesgerichtes für Zivilrechtssachen Wien als Rekursgericht vom 8.Oktober 1996, GZ 41 R 458/96y-27, den

Beschluß

gefaßt:

 

Spruch:

Der außerordentliche Revisionsrekurs der Antragstellerin wird gemäß § 26 Abs 2 WEG iVm § 37 Abs 3 Z 16 bis Z 18 MRG und § 526 Abs 2 Satz 1 ZPO mangels der Voraussetzungen des § 528 Abs 1 ZPO zurückgewiesen (§ 528a ZPO iVm § 510 Abs 3 ZPO).

Text

Begründung

Rechtliche Beurteilung

Die Entscheidung des Rekursgerichtes, wonach dem schlichten Miteigentümer, der nicht über die Mehrheit der Anteile verfügt und auch nicht auf einen sein Begehren stützenden Mehrheitsbeschluß verweisen kann, die Antragslegitimation für die Durchsetzung eines Dachbodenausbaus im außerstreitigen Verfahren nach § 26 Abs 1 Z 2 oder Z 3 WEG fehlt, entspricht der Judikatur des Obersten

Gerichtshofes (5 Ob 150/92 = WoBl 1993, 231/137; vgl auch 5 Ob 24/87

= ImmZ 1987, 313). Demnach ist der Dachbodenausbau eine wichtige

Veränderung iSd § 834 ABGB (vgl auch 5 Ob 569/82 aus EB), die der Minderheitseigentümer - wenn sein Begehren durch entsprechende Vereinbarungen mit den übrigen Miteigentümern gedeckt ist - nur im streitigen Rechtsweg oder - in Durchsetzung eines vorangegangenen Mehrheitsbeschlusses - im außerstreitigen Verfahren geltend machen kann (vgl 7 Ob 314/56 = EvBl 1957/234). Im konkreten Fall kann auch nicht von einem Widerspruch der Ergebnisse des streitigen und des außerstreitigen Verfahrens bzw von einer Rechtsschutzverweigerung gesprochen werden, weil das Begehren der Antragstellerin im streitigen Vorverfahren (16 Cg 62/91 LGZ Wien) mangels Vereinbarung eines Vorbehalts des Dachbodenausbaus abgewiesen wurde (S 8 f des Urteils des Oberlandesgerichtes Wien ON 27); hier fehlt der Mehrheitsbeschluß.

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