OGH 9ObA1004/91

OGH9ObA1004/918.5.1991

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Hon.Prof. Dr. Kuderna als Vorsitzenden sowie durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Hon.Prof. Dr. Gamerith und Dr. Petrag sowie die fachkundigen Laienrichter Mag. Robert Renner und Franz Kulf als weitere Richter in der Rechtssache der klagenden Partei A***** K*****, Arbeitnehmer, 9300 St.Veit/Glan, Kirchplatz 4, vertreten durch Dr. Christian Kleinszig und Dr. Christian Pußwald, Rechtsanwälte in 9300 St.Veit/Glan, wider die beklagte Partei W***** W*****, Rauchfangkehrer, 9433 St.Andrä, Blaiken 10, vertreten durch Mag. M***** W*****, Angestellter der Handelskammer Kärnten, 9021 Klagenfurt, wegen S 11.218,90 netto s.A, infolge außerordentlichen Rekurses der klagenden Partei gegen den Beschluß des Oberlandesgerichtes Graz als Berufungsgerichtes in Arbeits- und Sozialrechtssachen vom 6.Feber 1991, GZ 8 Ra 17/91-9, den Beschluß

gefaßt:

 

Spruch:

Der außerordentliche Rekurs der klagenden Partei wird gemäß § 526 Abs. 2 Satz 1 ZPO mangels der Voraussetzungen des § 46 Abs. 1 Z 1 iVm § 47 Abs. 1 ASGG zurückgewiesen (§ 528 a iVm § 510 Abs. 3 ZPO).

Rechtliche Beurteilung

Begründung

Nach ständiger Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofes kann ein gerichtlicher Vergleich wegen Irrtums nicht mit Fortsetzungsantrag, sondern nur mit (der in § 39 Abs. 1 Z 1 EO vorgesehenen) Klage auf Feststellung der Unwirksamkeit des Vergleiches angefochten werden (SZ 22/52; SZ 24/135; EvBl 1962/86; EvBl 1969/320; SZ 43/116; 1 Ob 59/75; JBl 1976, 489; JBl 1979, 322). Entgegen der Ansicht des Rechtsmittelwerbers tritt auch Fasching in ZPR2 Rz 1363 für diese Lösung mit dem Argument ein, daß die Klage auf Feststellung der Unwirksamkeit des Vergleiches in diesem Bereich die Funktion der Nichtigkeits- und Wiederaufnahmsklage übernimmt.

Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)

Stichworte