OGH 2Ob686/86

OGH2Ob686/8611.11.1986

Der Oberste Gerichtshof hat als Revisionsgericht durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr.Scheiderbauer als Vorsitzenden und durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr.Kralik, Dr.Melber, Dr.Huber und Dr.Egermann als weitere Richter in der Rechtssache der klagenden Partei R*** Ö*** (Universitätsbibliothek Graz), vertreten durch die Finanzprokuratur, Singerstraße 17-19, 1010 Wien, wider die beklagte Partei Hanna J***, Hausfrau, Am Dominikanergrund 44, 8043 Graz, vertreten durch Dr.Egon Jaufer, Rechtsanwalt in Graz, wegen Herausgabe, infolge Revision der klagenden Partei gegen das Urteil des Oberlandesgerichtes Graz als Berufungsgerichtes vom 30.April 1986, GZ.4 R 54/86-9, womit infolge Berufung der klagenden Partei das Urteil des Landesgerichtes für ZRS Graz vom 16.Jänner 1986, GZ.26 Cg 159/85-4, bestätigt wurde, in nichtöffentlicher Sitzung den

Beschluß

gefaßt:

 

Spruch:

Die Akten werden dem Berufungsgericht zur Berichtigung seines Urteiles durch Beisetzung des Ausspruches, ob der Wert des Streitgegenstandes S 60.000,-- (§ 500 Abs.2 Z 2 ZPO) und S 300.000,-- (§ 500 Abs.2 Z 3 ZPO) übersteigt, zurückgestellt.

Text

Begründung

Die klagende Partei begehrt die Herausgabe eines Buches und bewertet den Streitgegenstand mit S 65.000. Das Erstgericht wies das Klagebegehren ab. Das Berufungsgericht gab der Berufung der klagenden Partei nicht Folge und erklärte die Revision gemäß § 502 Abs.4 Z 1 ZPO für zulässig.

Rechtliche Beurteilung

Der Ausspruch nach § 502 Abs.4 Z 1 ZPO reicht nicht aus, um die Zulässigkeit der Revision beurteilen zu können. Da der Streitgegenstand nicht in einem Geldbetrag besteht, ist es erforderlich, gemäß § 500 Abs.2 Z 2 und 3 ZPO eine Bewertung vorzunehmen. Die von der klagenden Partei vorgenommene Bewertung kann für die Revisionszulässigkeit nicht herangezogen werden (3 Ob 605/85).

Aus diesen Gründen ist eine Berichtigung des Urteiles zweiter Instanz erforderlich.

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