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V. Wissens-, Irrtums- und Verhaltenszurechnung

Rüffler/Koppensteiner3. AuflJuli 2007

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1. Das Wissen oder Kennenmüssen eines (gesamtvertretungsberechtigten) Ge- schäftsführers ist der Gesellschaft zuzurechnen. Darauf, ob er an der Angelegenheit beteiligt war und ob das Wissen dienstlich oder privat erlangt wurde, kommt es nicht an (OGH AnwBl 1994, 902, GesRZ 1991, 50, GesRZ 1991, 49, SZ 52/167, SZ 43/120, ausführlich Iro, ÖBA 2001, 3 ff, 112 ff, Reich-Rohrwig I Rn 2/195, Gellis/Feil Rn 8, Wünsch § 19 Rn 10, Kastner/Doralt/Nowotny 384, Seikel 54, Graf, ÖBA 1997, 432 ff, Harrer, RdW 1984, 37; zur für nicht beteiligte Organmitglieder differenzierenden deutschen Ansicht BGHZ 132, 30, Scholz/Schneider, § 35 Rn 80 ff, Lutter/Hommelhoff in Lutter/Hommelhoff § 36 Rn 4 ff, Koppensteiner in Rowedder/Schmidt-Leithoff § 35 Rn 63 f mN; dazu ablehnend Iro, ÖBA 2001, 11 ff). Entsprechendes gilt im Fall der Vertretung durch ein anderes Gesellschaftsorgan (BGHZ 41, 282; zu solchen Fällen oben Rn 8). Da Wissenszurechnung auf Verkehrsschutzüberlegungen beruht, kommt sie im Verhältnis zwischen schädigendem Geschäftsführer und Gesellschaft, beispielsweise für den Beginn der Verjährungsfrist nach § 1489 ABGB (§ 25 Rn 23), nicht in Betracht (vgl dazu OGH ÖBA 2001, 816 mit Anm Apathy, RdW 2002, 153).

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