Die Cottage-Anlage sollte „die von der herrschenden Wohnungsnoth am härtesten getroffene Klasse der Beamten“10 mit leistbarem Wohnraum in gesunder Umgebung versorgen. Man konzipierte ein reines Wohnquartier, in dem die Gebäude zwar das Nötige zur Bewirtschaftung von Haus und Garten bereitstellten, von dem man aber zur Erwerbsarbeit pendeln musste. Den Vereinsmitgliedern wurde die Möglichkeit gegeben „in kleinen Familienhäusern mit zweckmäßig angeordneten Wohnräumen und bequemen Wirtschaftslokalitäten, […] ein eigenes Heim bewohnen zu können.“11 Für die 50 Häuser der ersten Baukampagne wurden so genannte Normalpläne entworfen. Die erste Annäherung an diese Bauaufgabe sah einstöckige Gebäude vor und folgte dem in England üblichen Konzept, in dem Küche und Wirtschaftsräume im Souterrain, Speise- und Gesellschaftsräume im Erdgeschoß und Schlaf- und Wohnzimmer im ersten Stock untergebracht waren. Das widersprach den Wiener Gewohnheiten, nach denen alle Räume in einem Geschoß aufgereiht waren und fand wenig Anklang. Man beschloss die Möglichkeit für eine eventuell zu vermietende Wohnung im ersten Stock einzuplanen und nutzte das steile Dach zur Unterbringung von Kabinetten und Zimmern. Der erste Baudirektor des Cottage Vereins, Carl von Borkowski12 entwarf die unterschiedlichen Typen der Normalpläne, in welchen „auf einem verhältnismäßig kleinem Raume vier vollkommen ausgebildete Geschosse“13 untergebracht waren. „Von den 13 Normalplänen wurden 9 Pläne mehrfach ausgeführt, welche durchgängig Souterrain, Hochparterre, Stockwerk und Dachgeschoss haben.“14 Anfänglich wurden mehr Zwei- als Einfamilienhäuser errichtet, die meisten in gekoppelter
