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Zweckmäßigkeit als Bauprinzip

Brunnbauer1. AuflApril 2022

Die Cottage-Anlage sollte „die von der herrschenden Wohnungsnoth am härtesten getroffene Klasse der Beamten“1010Allgemeine Bauzeitung, 1879, S. 77 (wie Anm. 2). mit leistbarem Wohnraum in gesunder Umgebung versorgen. Man konzipierte ein reines Wohnquartier, in dem die Gebäude zwar das Nötige zur Bewirtschaftung von Haus und Garten bereitstellten, von dem man aber zur Erwerbsarbeit pendeln musste. Den Vereinsmitgliedern wurde die Möglichkeit gegeben „in kleinen Familienhäusern mit zweckmäßig angeordneten Wohnräumen und bequemen Wirtschaftslokalitäten, […] ein eigenes Heim bewohnen zu können.“1111Müller 1906, S. 75. Für die 50 Häuser der ersten Baukampagne wurden so genannte Normalpläne entworfen. Die erste Annäherung an diese Bauaufgabe sah einstöckige Gebäude vor und folgte dem in England üblichen Konzept, in dem Küche und Wirtschaftsräume im Souterrain, Speise- und Gesellschaftsräume im Erdgeschoß und Schlaf- und Wohnzimmer im ersten Stock untergebracht waren. Das widersprach den Wiener Gewohnheiten, nach denen alle Räume in einem Geschoß aufgereiht waren und fand wenig Anklang. Man beschloss die Möglichkeit für eine eventuell zu vermietende Wohnung im ersten Stock einzuplanen und nutzte das steile Dach zur Unterbringung von Kabinetten und Zimmern. Der erste Baudirektor des Cottage Vereins, Carl von Borkowski12121888 wurde Carl Borkowski in den Ritterstand erhoben. Vgl.: Heidi Brunnbauer: Im Cottage von Währing/Döbling … Interessante Häuser – interessante Menschen, Gösing 2003, S. 244. entwarf die unterschiedlichen Typen der Normalpläne, in welchen „auf einem verhältnismäßig kleinem Raume vier vollkommen ausgebildete Geschosse“1313Müller 1906, S. 76. untergebracht waren. „Von den 13 Normalplänen wurden 9 Pläne mehrfach ausgeführt, welche durchgängig Souterrain, Hochparterre, Stockwerk und Dachgeschoss haben.“1414o. V.: Der Wiener Cottage-Verein seit seinem Entstehen bis zur Vollendung der ersten Cottage-Anlage in Währing bei Wien, Wien, 1875, S. 37. Anfänglich wurden mehr Zwei- als Einfamilienhäuser errichtet, die meisten in gekoppelter

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