OGH 9ObA283/88 (RS0058620)

OGH9ObA283/8816.11.1988

Rechtssatz

Eine sogenannte Anwesenheitsprämie, nach der Fehlzeiten zum Entfall oder zur Minderung der Prämie ohne Rücksicht darauf führen, ob es sich um berechtigte oder unberechtigte Fehlzeiten handelt, widerspricht den zwingenden Bestimmungen des EFZG und ist hinsichtlich der die Prämie bedingenden Fehlzeitenvereinbarung teilnichtig.

Normen

EFZG §3

9 ObA 283/88OGH16.11.1988

Veröff: SZ 61/251 = EvBl 1989/120 S 460 = RdW 1989,201 = WBl 1989,62

9 ObA 310/90OGH30.01.1991

Auch; Veröff: RdW 1991,270 = Arb 10907

8 ObS 13/00wOGH07.09.2000

Auch

9 ObA 295/00yOGH07.06.2001

Auch

8 ObA 15/03vOGH22.05.2003

Beisatz: Es ist nach dem arbeitsrechtlichen Gleichbehandlungsgrundsatz nicht sachlich gerechtfertigt, bei Auszahlung einer Prämie - sei sie nun freiwillig gewährt oder nicht - eine Differenzierung der Höhe vorzunehmen, je nachdem, ob der Arbeitnehmer Fehlzeiten aufwies oder nicht. (T1)

8 ObA 72/04bOGH30.06.2005

Auch; Beisatz: Die Vereinbarung von Anwesenheitsprämien steht in unüberbrückbarem Widerspruch zur zwingenden (§ 12 UrlG) Bestimmung des § 6 UrlG, der ebenso unabdingbaren (§ 6 EFZG) Bestimmung des § 2 EFZG und der nicht minder verbindlichen (§ 40 AngG) Bestimmung des § 8 AngG. (T2)

9 ObA 121/10zOGH28.02.2011

Auch

Dokumentnummer

JJR_19881116_OGH0002_009OBA00283_8800000_004

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