OGH 3Ob392/59 (RS0067559)

OGH3Ob392/5930.9.1959

Rechtssatz

Hat ein Mieter eine strafbare Handlung gesetzt, deren Geltendmachung als Kündigungsgrund nach § 19 Abs 2 Z 3 MG vom Vermieter beabsichtigt ist, so kann es dem Vermieter wegen der Bindung des Zivilrichters an ein rechtskräftig verurteilendes Erkenntnis des Strafgerichtes gemäß § 268 ZPO grundsätzlich nicht verwehrt werden, zunächst das Ergebnis des Strafverfahrens abzuwarten und dann erst die Kündigung einzubringen.

Normen

MG §19 Abs2 Z3 A1

3 Ob 392/59OGH30.09.1959

Veröff: EvBl 1959/359 S 602 JBl 1960,51 = HBZ 1960/3 S 2 (dort falsch mit 3 Ob 302/59 zitiert) = ImmZ 1960,107

6 Ob 89/60OGH09.03.1960

Auch; Veröff: JBl 1960,495 = ImmZ 1960,357

6 Ob 297/65OGH17.11.1965

Veröff: MietSlg 17377

1 Ob 536/76OGH25.02.1976
3 Ob 505/84OGH23.05.1984

Vgl auch; Beisatz: Hier: Leugnen des Beklagten im ersten Kündigungsverfahren wie im Strafverfahren ein Verhalten im Sinne des § 120 StGB. (T1)

3 Ob 186/17zOGH24.01.2018

Beisatz: Das gilt auch nach Aufhebung des § 268 ZPO. (T2)

Dokumentnummer

JJR_19590930_OGH0002_0030OB00392_5900000_001

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