Rechtssatz
Ein Vergleich ist nicht auf jeden Fall ein Neuerungsvertrag, sondern nur dann, wenn der Rechtsgrund oder der Hauptgegenstand des Anspruches geändert wird (unter ausdrücklicher Ablehnung der Lehre Wolff's, Klang, 2.Auflage VI S 276).
2 Ob 833/54 | OGH | 17.11.1954 |
Veröff: EvBl 1955/23 S 52 |
3 Ob 35/58 | OGH | 26.02.1958 |
Beisatz: Keine Neuerungsverträge, wenn bloß eine maßgebliche (nicht artliche) Veränderung der Leistungsverpflichtung (auch wenn mehrere Ansprüche solcherart verglichen werden) geregelt wird. (T1) |
5 Ob 184/61 | OGH | 28.06.1961 |
Beis wie T1; Beisatz: Ausschlaggebend für die Frage, ob auf das ursprüngliche Rechtsverhältnis zurückgegriffen werden kann, ist die privatrechtliche Natur des in der Form eines gerichtlichen Vergleiches abgeschlossenen Rechtsgeschäftes. (T2) <br/>Veröff: MietSlg 8692 |
7 Ob 223/68 | OGH | 20.11.1968 |
Veröff: VersR 1970,536 |
4 Ob 345/68 | OGH | 19.11.1968 |
Veröff: ÖBl 1969,62 |
4 Ob 3/74 | OGH | 05.03.1974 |
Veröff: Arb 9196 |
2 Ob 280/74 | OGH | 09.01.1975 |
Vgl auch; Veröff: EvBl 1975/240 S 527 = JBl 1976,148 (mit Anmerkung von König) |
5 Ob 193/75 | OGH | 14.10.1975 |
Beis wie T1 |
7 Ob 579/76 | OGH | 29.04.1976 |
Vgl auch; Beisatz: Neuerungsvertrag, wenn streitige oder zweifelhafte Rechte unter gegenseitigem Nachgeben neu festgelegt werden. (T3) <br/>Veröff: RZ 1977/14 S 36 |
7 Ob 655/82 | OGH | 14.10.1982 |
Beis wie T1; Beisatz: Eine Änderung des Rechtsgrundes liegt vor, wenn jene rechtserzeugende Tatsache, aus der die Obligation entspringt, somit der Entstehungsgrund des Anspruchs geändert wird. (T4) <br/>Veröff: SZ 55/152 |
7 Ob 575/86 | OGH | 26.06.1986 |
Veröff: WBl 1987,15 = HS XVI/XVII/10 |
4 Ob 572/88 | OGH | 27.09.1988 |
Beis wie T1; Beisatz: Hier: Konstitutives Anerkenntnis. (T5) <br/>Veröff: ÖBA 1989,537 |
2 Ob 236/03z | OGH | 30.10.2003 |
Beisatz: Nach deutschem Recht bedeutet der Vergleich in der Regel keine Novation, Inhalt und Rechtsnatur der ursprünglichen Vereinbarung bleiben grundsätzlich weiter bestehen. (T6) |
8 Ob 108/17s | OGH | 25.10.2017 |
Auch; Beisatz: Es kommt darauf an, ob aufgrund der festgestellten Umstände davon auszugehen ist, dass bei objektiver Betrachtung nach dem übereinstimmenden Parteiwillen bei Abschluss des Vergleichs aufgrund strittiger Rechtsposition von der Schaffung eines neuen Rechtsgrundes auszugehen ist. (T7) |
4 Ob 220/18h | OGH | 29.01.2019 |
Vgl; Beis wie T3; Veröff: SZ 2019/12 |
9 ObA 90/19d | OGH | 22.01.2020 |
Vgl; Beis wie T3; Beisatz: Hier: Der Rückforderungsanspruch der Klägerin resultiert nicht aus dem Arbeitsverhältnis und nicht aus dem Vergleich, er ergibt sich auch nicht daraus, dass der Dienstnehmerbeitrag zur Sozialversicherung gegenverrechnet wird, sondern aus der irrtümlichen Zahlung eines überhöhten Betrags nach Vergleichsabschluss. (T8) |
Dokumentnummer
JJR_19541117_OGH0002_0020OB00833_5400000_002
Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)