Rechtssatz
Ein im Zusammenhang mit einem Verkehrsunfall abgegebenes bloßes Schuldbekenntnis begründet kein konstitutives Anerkenntnis; vielmehr muss mit einem derartigen Bekenntnis eine Erklärung verbunden sein, aus der hervorgeht, dass sich der Erklärende zum Ersatz des Schadens ohne Rücksicht auf die Leistung seines Versicherers verpflichte.
2 Ob 312/68 | OGH | 21.11.1968 |
Veröff: SZ 41/158 = EvBl 1969/218 S 325 = KJ 1969,19 = ZVR 1969/121 S 107 = RZ 1969,49 |
2 Ob 78/69 | OGH | 26.03.1969 |
Veröff: ZVR 1969/323 S 296 |
2 Ob 267/69 | OGH | 17.10.1969 |
Beisatz: Die Erklärung ist jedoch nicht nach ihrem Wortlaut allein auszulegen, maßgeblich ist der Sinn. (T1) |
2 Ob 16/70 | OGH | 05.02.1970 |
Beis wie T1 |
2 Ob 403/70 | OGH | 29.04.1971 |
Veröff: ZVR 1972/11 S 18 |
8 Ob 227/71 | OGH | 31.08.1971 |
Veröff: JBl 1972,268 = ZVR 1972/102 S 176 |
8 Ob 139/71 | OGH | 21.09.1971 |
Veröff: ZVR 1972/156 S 303 |
8 Ob 101/72 | OGH | 30.05.1972 |
Veröff: VJ 1972,48 = JBl 1973,271 |
8 Ob 132/75 | OGH | 18.06.1975 |
Veröff: ZVR 1976/49 S 51 = VersR 1976,1193 |
6 Ob 698/76 | OGH | 27.01.1977 |
Auch; nur: Ein im Zusammenhang mit einem Verkehrsunfall abgegebenes bloßes Schuldbekenntnis begründet kein konstitutives Anerkenntnis. (T2); Beisatz: In der Regel kein konstitutives Anerkenntnis (hier: Schadenersatz wegen Kabelbeschädigung). (T3) |
8 Ob 148/78 | OGH | 27.09.1978 |
nur T2; Veröff: ZVR 1979/76 S 86 |
1 Ob 514/80 | OGH | 20.02.1980 |
Beisatz: Hier: Tierhalterhaftpflichtversicherung (T4) |
8 Ob 27/82 | OGH | 02.09.1982 |
nur T2; Beis wie T1 |
2 Ob 344/00b | OGH | 11.01.2001 |
Auch; Beisatz: Beinhaltet allerdings die Erklärung des Schuldners nicht nur das Bekenntnis eines Verschuldens, sondern darüber hinaus noch die ausdrückliche Verpflichtung, für sämtliche Unfallschäden voll und ganz aufzukommen - ohne Einschränkung, sich bloß im Rahmen der Leistungen seines Haftpflichtversicherers zum Ersatz verpflichten zu wollen -, dann liegt ein wirksames konstitutives Anerkenntnis vor. (T5); Veröff: SZ 74/1 |
2 Ob 132/09i | OGH | 15.10.2009 |
Beisatz: Die Erklärung der Beklagten, sie werde die Rechnungen „zum Ausgleich" an ihre Haftpflichtversicherung weiterleiten, lässt durchaus begründete Zweifel offen, die Beklagte habe sich dadurch verpflichten wollen. Eine solche Erklärung spricht für sich allein eher nicht für einen eigenen Zahlungs- oder Verpflichtungswillen des Versicherungsnehmers. Ein konstitutives Anerkenntnis liegt daher nicht vor. (T6) |
Dokumentnummer
JJR_19681121_OGH0002_0020OB00312_6800000_001
Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)