OGH 15Os55/88 (RS0089584)

OGH15Os55/8821.6.1988

Rechtssatz

Auf Grund einer noch vor dem Beginn der Tatausführung (allenfalls auch schlüssig) zustande gekommenen Vereinbarung von zumindest drei Personen über die gemeinsame Tatbegehung haftet jeder der am Tatort als Einheit auftretenden Beteiligten als (unmittelbarer) Täter der in der (deliktsspezifischen Sondertäterschaftsform) Täterschaftsform nach § 84 Abs 2 Z 2 StGB begangenen - und allenfalls noch weiter qualifizierten (§§ 84 bis 86 StGB) - Körperverletzung (§ 83 Abs 1 oder Abs 2 StGB), und zwar nach Maßgabe seiner subjektiven Tatseite (§ 13 StGB) für den ganzen aus der vereinbarungskonformen Tätigkeit entstandenen Verletzungserfolg ohne Rücksicht darauf, wie weit sein direkter Anteil daran reicht, also selbst für den Fall, daß er (nicht "Mittäter" ist und sohin) keine eigenen tatbildlichen Ausführungshandlungen setzt.

Normen

StGB §12 Fall1 Ac
StGB §84 Abs2 Z2 E

15 Os 55/88OGH21.06.1988

Veröff: NRsp 1988/256 = SSt 59/42

15 Os 148/90OGH07.03.1991

Vgl auch; Veröff: JBl 1992,197

14 Os 110/92OGH26.01.1993

Vgl auch

14 Os 100/96OGH09.07.1996

Vgl auch

11 Os 140/01OGH14.12.2001

Vgl auch

11 Os 29/20dOGH26.06.2020

Vgl

Dokumentnummer

JJR_19880621_OGH0002_0150OS00055_8800000_001

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