OGH 11Os64/76 (RS0086760)

OGH11Os64/7615.9.1976

Rechtssatz

Ein Freispruch - dem im Übrigen keinerlei Präjudizialitätswirkung in Bezug auf ein allenfalls nachfolgendes (anderes) Verfahren zukommt - kann mangels eines rechtlichen Interesses des Angeklagten durch diesen nicht angefochten werden.

Normen

FinStrG §214
StPO §259
StPO §280
StPO §282 Aa

11 Os 64/76OGH15.09.1976
11 Os 59/76OGH19.04.1977

Vgl; Beisatz: Gilt auch für Nichterledigung der Anklage. (T1)

10 Os 50/77OGH04.05.1977

Vgl; Beis wie T1

12 Os 40/78OGH22.09.1978

Beisatz: Ein Freispruch gemäß § 214 FinStrG kann auch nicht nach § 281 Abs 1 Z 6 StPO angefochten werden. (T2)

10 Os 91/77OGH11.05.1978

Beisatz: Argumente aus § 282 Abs 2 StPO. (T3)

10 Os 61/81OGH08.06.1982

Vgl auch

11 Os 163/86OGH09.12.1986

Vgl auch

12 Os 147/87OGH19.11.1987

Vgl auch

15 Os 66/88OGH28.06.1988

Vgl auch; Beisatz: Keine Beschwerdelegitimation. (T4)

11 Os 60/91OGH17.09.1991

Vgl aber; Beisatz: Der Angeklagte hat (nicht anders als umgekehrt die Staatsanwaltschaft beziehungsweise die Finanzstrafbehörde unter dem Aspekt des staatlichen Strafanspruchs) ein rechtliches Interesse an der Entscheidung darüber, ob er nur für den Bereich der Gerichtszuständigkeit oder endgültig außer Verfolgung gesetzt wird. (T5)

13 Os 73/94OGH06.07.1994

Vgl auch

14 Os 116/05yOGH22.11.2005

Vgl; Beisatz: Eine im Freispruchsgrund des § 259 Z 3 StPO zum Ausdruck kommende verfehlte rechtliche Beurteilung eines in tatsächlicher Hinsicht in den Entscheidungsgründen bejahten Tatverdachts bindet die Finanzstrafbehörde nicht. (T6)

14 Os 25/09xOGH12.05.2009

Vgl; Beisatz: Hier: Einstellungsbeschluss nach § 191 Abs 1 und 2 StPO (wegen Geringfügigkeit) und nachfolgender Erneuerungsantrag gem § 363a StPO. Der Antrag ist zulässig, aber nicht berechtigt. (T7); Beisatz: Mit dem hier bekämpften Beschluss sind keinerlei rechtliche Konsequenzen zum Nachteil des Angeklagten verbunden, der solcherart mit Sperrwirkung iSd Art 4 Z 1 7. ZPMRK außer Verfolgung gesetzt wurde. (T8); Beisatz: Die Entscheidungsbegründung vermag - ungeachtet der missverständlichen Wortwahl - unter keinen Umständen bindende Wirkung für ein allenfalls folgendes zivilrechtliches (RIS-Justiz RS0106015) oder disziplinarrechtliches (vgl VwGH vom 18. März 1992, 87/12/0085 und vom 18. Dezember 2008, 2007/09/0383 im Zusammenhang mit § 95 Abs 2 BDG 1979) Verfahren zu entfalten. (T9)

13 Os 7/19gOGH24.04.2019

Beisatz: Dies gilt auch für einen Freispruch nach § 214 FinStrG. (T10)<br/>Beisatz: Ausdrücklich gegenteilig zu T5. (T11)

Dokumentnummer

JJR_19760915_OGH0002_0110OS00064_7600000_001

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