Rechtssatz
In die Urkundensammlung ist Einsicht zu nehmen, wenn entweder das Hauptbuch auf die Urkundensammlung Bezug nimmt, wenn bei dem in das Hauptbuch Einsicht Nehmenden der Verdacht erweckt werden muss, dass das Hauptbuch und die Urkundensammlung nicht übereinstimmen, oder wenn die Einsichtnahme in die Urkundensammlung als verkehrsüblich angesehen werden muss (SZ 46/56; EvBl 1971/64; SZ 28/68, SZ 16/93; SZ 11/41 ua).
7 Ob 528/81 | OGH | 05.03.1981 |
nur: In die Urkundensammlung ist Einsicht zu nehmen, wenn entweder das Hauptbuch auf die Urkundensammlung Bezug nimmt. (T2) Veröff: NZ 1982,42 |
7 Ob 650/82 | OGH | 16.12.1982 |
nur: Der Verdacht erweckt werden muss, dass das Hauptbuch und die Urkundensammlung nicht übereinstimmen, oder wenn die Einsichtnahme in die Urkundensammlung als verkehrsüblich angesehen werden muss. (T3) |
4 Ob 1/01b | OGH | 12.06.2001 |
Auch; Beisatz: Bei Eintragung eines Vorkaufsrechts für eine Personenmehrheit (hier: fünf Personen) im Hauptbuch ist die Einsicht in die Urkundensammlung geboten. (T4) |
2 Ob 146/18m | OGH | 29.01.2019 |
Beisatz: Die zu diesem Rechtssatz indizierten Entscheidungen konkretisieren den Vertrauensgrundsatz in Bezug auf ein eingetragenes Recht, bilden aber keine Grundlage für die Durchbrechung des Eintragungsgrundsatzes in Bezug auf ein nicht eingetragenes Recht. (T5) |
10 Ob 14/24t | OGH | 09.07.2024 |
Beisatz: Nach der Rechtsprechung besteht immer dann eine Verpflichtung zur Einsicht in die Urkundensammlung, wenn sich aus der Art der Eintragung die Vermutung ergibt, dass wichtige Nebenbestimmungen in der Urkunde, aber nicht im Hauptbuch aufscheinen. (T6) |
Dokumentnummer
JJR_19760323_OGH0002_0050OB00004_7600000_003
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