OGH 12Os140/21m; 11Os90/22b; 12Os113/22t; 12Os123/22p; 15Os119/22x; 12Os52/23y; 12Os81/23p (RS0134129)

OGH12Os140/21m; 11Os90/22b; 12Os113/22t; 12Os123/22p; 15Os119/22x; 12Os52/23y; 12Os81/23p19.10.2023

Rechtssatz

Raub in der Begehungsform der „Gewalt gegen eine Person“ stellt eine „strafbare Handlung gegen Leib und Leben“ im Sinn der durch das GewaltschutzG 2019 (BGBl I 2019/105) geschaffenen Bestimmung des § 19 Abs 4 Z 1 JGG dar, in dessen Anwendungsbereich § 19 Abs 1 JGG nicht zum Tragen kommt. In dieser Vorschrift hat der Gesetzgeber nämlich den Katalog der erfassten strafbaren Handlungen – anders als bei § 33 Abs 2 StGB und auch im Gegensatz zu § 19 Abs 4 Z 3 JGG – gerade nicht in ausdrückliche Beziehung zu bestimmten Abschnitten des Besonderen Teils des StGB gesetzt, womit eine rechtsgutsbezogene Betrachtung anzustellen ist (im Ergebnis anders 15 Os 122/21m).

Normen

StGB §142
JGG §19 Abs4

12 Os 140/21mOGH28.04.2022
11 Os 90/22bOGH27.09.2022

Vgl

12 Os 113/22tOGH07.12.2022

Vgl

12 Os 123/22pOGH07.12.2022

Vgl

15 Os 119/22xOGH18.04.2023
12 Os 52/23yOGH22.06.2023

vgl; Beisatz: Auch beim Verbrechen des Suchtgifthandels nach § 28a Abs 1 fünfter Fall, Abs 4 Z 3 SMG handelt es sich um eine strafbare Handlung gegen Leib und Leben im Sinn des § 19 Abs 4 Z 1 JGG, in dessen Anwendungsbereich § 19 Abs 1 JGG - in Bezug auf den Entfall des Mindestmaßes der angedrohten Freiheitsstrafe - nicht zum Tragen kommt. (T1)<br/>Anm: Vgl RS0134432

12 Os 81/23pOGH19.10.2023

vgl

Dokumentnummer

JJR_20220428_OGH0002_0120OS00140_21M0000_001

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