OGH 22Ns1/22z; 22Ns2/22x; 23Ns1/23h; 24Ds6/21y (RS0133952)

OGH22Ns1/22z; 22Ns2/22x; 23Ns1/23h; 24Ds6/21y8.5.2023

Rechtssatz

Die Rechtsprechung stellt in Bezug auf die Möglichkeit einer Delegierung iSd § 25 Abs 1 DSt nicht auf die formale Einleitung eines Disziplinarverfahrens (§ 22 Abs 3 DSt), sondern – im Wege der Analogie – darauf ab, ob das Gesetz dem Disziplinarrat (wie zB in §§ 27 Abs 1, 29 DSt) eine disziplinarrechtliche Kompetenz einräumt. Hievon ausgehend ist § 25 Abs 1 DSt schon nach dem Einlangen einer Disziplinaranzeige analog anwendbar, weil § 22 Abs 1 DSt dem Disziplinarrat die Kompetenz zuweist, einlangende Anzeigen wegen eines Disziplinarvergehens dem Kammeranwalt zuzuleiten.

Normen

DSt §22 Abs1
DSt §25 Abs1

22 Ns 1/22zOGH17.03.2022
22 Ns 2/22xOGH31.08.2022

Vgl

23 Ns 1/23hOGH09.02.2023

Vgl; Beisatz: Nach Fällung eines – wenn auch nicht rechtskräftigen – Erkenntnisses ist eine Delegierung ausgeschlossen, weil eine konkret-aktuelle disziplinarrechtliche Kompetenz des Disziplinarrats nicht besteht. (T1)

24 Ds 6/21yOGH08.05.2023

vgl; Beisatz wie T1

Dokumentnummer

JJR_20220317_OGH0002_0220NS00001_22Z0000_001

Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)