OGH 5Ob322/59; 5Ob568/59; 5Ob235/60; 6Ob251/61; 5Ob180/63; 5Ob376/63; 8Ob335/64; 2Ob121/66; 5Ob121/67; 4Ob49/70; 7Ob9/72; 6Ob34/72; 5Ob298/74; 5Ob31/75; 8Ob8/78; 1Ob772/78; 2Ob564/78; 6Ob635/79; 8Ob198/79 (RS0037410)

OGH5Ob322/59; 5Ob568/59; 5Ob235/60; 6Ob251/61; 5Ob180/63; 5Ob376/63; 8Ob335/64; 2Ob121/66; 5Ob121/67; 4Ob49/70; 7Ob9/72; 6Ob34/72; 5Ob298/74; 5Ob31/75; 8Ob8/78; 1Ob772/78; 2Ob564/78; 6Ob635/79; 8Ob198/7927.9.2023

Rechtssatz

Der Rechtssatz, dass jeder Verstoß gegen die Unmittelbarkeit von Amts wegen wahrzunehmen sei und daher einer Rüge nicht bedürfe, lässt sich in dieser Allgemeinheit aus dem Gesetz nicht ableiten. Die Verlesung von Aussagen, die nicht vom erkennenden Richter aufgenommen wurden, bildet dann keinen Verfahrensmangel, wenn sie nicht gerügt und auch ein Antrag auf Wiederholung der Beweisaufnahme vor dem erkennenden Richter nicht gestellt wurde. Die Parteien können auf die Befolgung des Grundsatzes, dass die Beweise von dem Richter aufzunehmen sind, der die Entscheidung fällt, wirksam verzichten. (Ausdrückliche Ablehnung von 2 Ob 748/52 und 6 Ob 23/59).

Normen

ZPO §196
ZPO §412
ZPO §503 Z2 C2c

5 Ob 322/59OGH07.10.1959

Veröff: JBl 1960,195

5 Ob 568/59OGH02.12.1959
5 Ob 235/60OGH07.09.1960
6 Ob 251/61OGH05.07.1961
5 Ob 180/63OGH14.06.1963
5 Ob 376/63OGH19.12.1963

Beisatz: Beweiswiederholung durch Verlesung von Aussagen mit Zustimmung der Parteien. (T1)

8 Ob 335/64OGH18.11.1964

Veröff: EvBl 1965/188 S 270

2 Ob 121/66OGH16.05.1966
5 Ob 121/67OGH21.06.1967

Beis wie T1; Veröff: EFSlg 9005

4 Ob 49/70OGH02.02.1971
7 Ob 9/72OGH02.02.1972

Beisatz: Hier: Verlesung eines in einem anderen Verfahren erstatteten Sachverständigengutachtens. (T2)

6 Ob 34/72OGH17.02.1972

Auch

5 Ob 298/74OGH18.02.1975

Beis wie T1

5 Ob 31/75OGH25.03.1975

nur: Die Parteien können auf die Befolgung des Grundsatzes, daß die Beweise von dem Richter aufzunehmen sind, der die Entscheidung fällt, wirksam verzichten. (T3) Beisatz: Hier: Verlesung eines im Entmündigungsverfahren erstatteten Gutachtens. (T4)

8 Ob 8/78OGH15.02.1978

Auch; nur T3

1 Ob 772/78OGH10.01.1979
2 Ob 564/78OGH03.04.1979

nur T3

6 Ob 635/79OGH11.07.1979

Auch; Beisatz: Ausdrückliches Einverständnis der Parteien mit der Verlesung der Aussagen der in erster Instanz vernommenen Zeugen durch das Berufungsgericht. (T5)

8 Ob 198/79OGH22.11.1979

nur: Der Rechtssatz, daß jeder Verstoß gegen die Unmittelbarkeit von Amts wegen wahrzunehmen sei und daher einer Rüge nicht bedürfe, läßt sich in dieser Allgemeinheit aus dem Gesetz nicht ableiten. (T6); Beis wie T5

1 Ob 632/80OGH18.06.1980

nur T3

8 Ob 578/93OGH14.10.1993

Auch; nur T6

9 ObA 63/23iOGH27.09.2023

vgl; Beisatz: Die Verlesung von Aussagen, die nicht vom erkennenden Richter aufgenommen wurden, bildet einen Verfahrensmangel, der nur dann im Rechtsmittel mit Erfolg geltend gemacht werden kann, wenn er bereits in der mündlichen Verhandlung gemäß § 196 ZPO gerügt (und ein entsprechender Antrag auf Beweisaufnahme vor dem erkennenden Richter gestellt) worden ist. (T7)

Dokumentnummer

JJR_19591007_OGH0002_0050OB00322_5900000_002

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