OGH 13Os135/11v (RS0127314)

OGH13Os135/11v15.12.2011

Rechtssatz

Die Möglichkeit, die Vernehmung gemäß § 247a Abs 2 StPO im Wege einer Videokonferenz durchzuführen, ändert nichts an der Verlesungszulässigkeit nach § 252 Abs 1 Z 1 StPO. Ein Begehren um Vernehmung in Form einer Videokonferenz (im Rechtshilfeweg) ist dem Antrag auf Befragung eines Zeugen nicht ohne weiteres zu unterstellen, weil eine derartige Vernehmung – wie sich aus § 247a StPO und Art 10 Abs 3 und letzter Absatz EU-RHÜ unzweifelhaft ergibt – bloß ein Surrogat der unmittelbaren, persönlichen Befragung vor dem erkennenden Gericht darstellt und dem Antragsgegenstand daher nicht gleichzuhalten ist.

Normen

StPO §252 Abs1 Z1
StPO §247a
StPO §281 Abs1 Z3
StPO §281 Abs1 Z4 B
EMRK Art6 Abs3 litd IV4
EU-RHÜ Art10 Abs3
EU-RHÜ Art10 letzter Absatz

13 Os 135/11vOGH15.12.2011
15 Os 97/13yOGH02.10.2013
14 Os 30/14iOGH12.08.2014

Auch

14 Os 89/17wOGH29.05.2018

Vgl

15 Os 70/20pOGH30.09.2020

Vgl

Dokumentnummer

JJR_20111215_OGH0002_0130OS00135_11V0000_001

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