OGH 2Nd510/99 (RS0112279)

OGH2Nd510/996.8.1999

Rechtssatz

Die Sonderregelung der Art 13 ff EuGVÜ ist von dem Bestreben getragen, den Verbraucher als den wirtschaftlich schwächeren und rechtlich weniger erfahrenen Vertragspartner zu schützen, weshalb diesem daher der Entschluss zur gerichtlichen Wahrnehmung seiner Rechte nicht dadurch erschwert werden darf, dass er bei den Gerichten des Staates klagen muss, in dessen Hoheitsgebiet sein Vertragspartner seine Niederlassung hat. Diese Vorschriften beziehen sich auf den nicht berufsbezogen oder gewerbebezogen handelnden privaten Endverbraucher, der einen der in Art 13 aufgeführten Verträge abgeschlossen hat und gemäß Art 14 Partei in einem Rechtsstreit ist.

Normen

Verordnung (EG) Nr 44/2001 des Rates 32001R0044 Brüssel I-Verordnung (EuGVVO) Art16 Abs1
EuGVÜ Art13
EuGVÜ Art14
JN §28
KSchG §1

2 Nd 510/99OGH06.08.1999
5 Nd 517/99OGH16.11.1999

Vgl auch; Beisatz: In Art 14 Abs 1 EuGVÜ ist nur die internationale und nicht die örtliche Zuständigkeit geregelt, sodass - im gegenständlichen Fall über § 28 Abs 1 Z 1 JN - eine örtliche Ersatzzuständigkeit eingreifen muss. (T1)

2 Nd 507/00OGH02.08.2000

Beisatz: Der Begriff des Verbrauchers ist dabei vertragsautonom zu bestimmen. (T2); Beisatz: Hier: Reisevertrag mit deutschem Reiseveranstalter. (T3)

9 Nd 512/00OGH17.11.2000

Beis wie T1; Beis wie T2; Beis wie T3

7 Nd 507/01OGH15.05.2001

Beisatz: Im Zweifel ist ein Geschäft als Verbrauchergeschäft anzusehen. (T4)

8 Nd 508/01OGH18.06.2001

Auch; Beis wie T3

7 Nd 510/01OGH02.08.2001

Beis wie T2; Beis wie T3

2 Nd 503/01OGH17.07.2001

Beis wie T2; Beis wie T3

8 Nd 511/01OGH22.10.2001

Beis wie T2

10 Nd 501/02OGH12.02.2002

Beis wie T2

9 Nd 502/02OGH03.05.2002

Vgl auch; Beis wie T1; Beis wie T2; Beis wie T3; Beisatz: Seit dem In-Kraft-Treten der Brüssel I-Verordnung, nach Art 68 Abs 1 im Verhältnis zwischen den Mitgliedstaaten an die Stelle des Brüsseler Übereinkommens (EuGVÜ) tritt, ist eine Ordination gemäß § 28 JN nicht mehr erforderlich, da Art 16 Abs 1 durch den Verweis auf "das Gericht des Ortes, an dem der Verbraucher seinen Wohnsitz hat", auch die örtliche Zuständigkeit regelt. (T5)

8 Nd 504/02OGH02.05.2002

Beis wie T3

10 Nc 103/02gOGH15.10.2002

Vgl auch; Beis wie T5

5 Ob 130/02gOGH12.09.2002
9 Nc 110/02dOGH07.01.2003

Vgl auch; Beis wie T2; Beis wie T5

6 Nc 10/03bOGH03.04.2003

Vgl auch; Beis wie T2; Beis wie T5

7 Nc 24/03vOGH04.07.2003

Vgl auch; Beis wie T5

7 Ob 189/03zOGH10.09.2003

Auch; Beisatz: Für Aktivklagen des Verbrauchers im Geltungsbereich der EUGVVO wird in seinem Wohnsitzstaat auch die örtliche Zuständigkeit unmittelbar (ohne dass es hiefür einer Ordination bedürfte) bestimmt. (T6)

5 Nc 21/04iOGH22.09.2004

Vgl auch; Beis wie T5; Beis wie T6

7 Nc 48/04zOGH11.11.2004

Beis wie T4

5 Nc 1/07bOGH16.01.2007

Vgl auch; Beis wie T5; Beis wie T6

4 Nc 24/08dOGH08.01.2009

Beis wie T2

5 Nc 24/10iOGH03.01.2011

Vgl; Beis wie T5; Beis wie T6

6 Ob 18/17sOGH07.07.2017

Vgl auch; Beisatz: Zur Bejahung des Verbrauchergerichtsstands muss der Verbraucher Empfänger der vertragscharakteristischen Leistung sein. Ein Aktionär ist im Verhältnis zur Gesellschaft nicht als Verbraucher anzusehen, weil das auf Dauer angelegte Gesellschaftsverhältnis weder eine vertragscharakteristische Leistung noch ein Synallagma kennt. (T7)<br/>Veröff: SZ 2017/79

Dokumentnummer

JJR_19990806_OGH0002_0020ND00510_9900000_001

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