OGH 1Ob544/89 (RS0008732)

OGH1Ob544/891.3.1989

Rechtssatz

Bei Dauertatbeständen wie Dauerrechtsverhältnissen ist bei einer Gesetzesänderung der in den zeitlichen Geltungsbereich der neuen Rechtslage reichende Teil des Dauertatbestandes nach dem neuen Gesetz zu beurteilen, wenn für den Übergang nichts anderes vorgesehen ist; das gilt auch dann, wenn die alte Rechtslage eine öffentlich-rechtliche Beziehung vorsah und die neue eine privatrechtliche vorsieht.

Normen

ABGB §5

1 Ob 544/89OGH01.03.1989

Veröff: SZ 62/34 = JBl 1989,447

2 Ob 589/91OGH11.03.1992

Veröff: ÖAV 1992,155 (Ingomar Klein)

4 Ob 172/04dOGH18.08.2004

Veröff: SZ 2004/130

6 Ob 310/04pOGH17.03.2005

Veröff: SZ 2005/42

11 Os 35/05iOGH23.08.2005

Vgl; Beisatz: Eine bereits vor dem 1. Juli 2001 (gemäß § 21 Abs 2 erster Halbsatz ABGB in der vor diesem Zeitpunkt in Geltung gestandenen Fassung) eingetretene Volljährigkeit bleibt von den folgenden Gesetzesänderungen unberührt. (T1)

4 Ob 186/06sOGH21.11.2006

Vgl; Beisatz: Die Zulässigkeit einer vor dem Inkrafttreten der UrhG-Nov 2003 (BGBl I 2003/32) erfolgten elektronischen „Archivierung" (Speicherung) von Lichtbildern ist nach § 42 UrhG idF vor dieser Novelle zu beurteilen, auch wenn diese auch noch nach diesem Zeitpunkt gespeichert blieben. (T2)

4 Ob 192/06yOGH21.11.2006

Auch; Beisatz: Nach § 5 ABGB sind im Zweifel nur die Handlungen nach dem Inkrafttreten eines neuen Gesetzes danach zu beurteilen; vorher geschehene Handlungen und sonstige Sachverhalte bleiben ebenso wie vorher entstandene Rechte weiterhin dem alten Gesetz unterworfen. (T3)<br/>Veröff: SZ 2006/172

9 ObA 63/07sOGH08.08.2007

Vgl auch; Beisatz: Hier: § 37 Abs 1 BB-PG. (T4)

2 Ob 73/10iOGH22.12.2010

nur: Bei Dauertatbeständen wie Dauerrechtsverhältnissen ist bei einer Gesetzesänderung der in den zeitlichen Geltungsbereich der neuen Rechtslage reichende Teil des Dauertatbestandes nach dem neuen Gesetz zu beurteilen, wenn für den Übergang nichts anderes vorgesehen ist. (T5)

5 Ob 102/12dOGH12.06.2012

Vgl; nur T3; Beisatz: Hier: zu § 26c Abs 6 ZÄG idF BGBl 2010/61. (T6)

1 Ob 166/12mOGH11.10.2012

nur T5

3 Ob 234/12aOGH13.03.2013

Auch; Beis ähnlich wie T3; Veröff: SZ 2013/28

2 Ob 173/12yOGH29.05.2013

nur T5

7 Ob 104/14sOGH09.07.2014

Vgl auch; Beisatz: Hier: Neueingeführte Pflicht zum Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung ‑ § 26c ZÄG. (T7)

9 ObA 8/16sOGH18.03.2016

Auch

1 Ob 21/16vOGH27.09.2016

Vgl; nur T5

2 Ob 18/16kOGH23.02.2017

Vgl; Beis wie T3; Veröff: SZ 2017/21

7 Ob 182/17sOGH24.05.2018

Auch; Beis ähnlich wie T7; Beisatz: Hier: Die Anordnung einer Pflichthaftpflichtversicherung gilt mangels gegenteiligen Übergangsrechts nicht für vorher verwirklichte Sachverhalte. (T8)

6 Ob 173/21sOGH22.06.2022

Vgl; Beisatz: Hier: § 5 Abs 7 TKG 2003. (T9)

Dokumentnummer

JJR_19890301_OGH0002_0010OB00544_8900000_001

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