OGH 14Os68/88 (RS0098484)

OGH14Os68/8823.11.1988

Rechtssatz

Das Gericht ist an die Auffassung des Anklägers nur gebunden, soweit die Straftat in der Anklage individualisiert ist; die Identität der Tat geht auch dann nicht verloren, wenn das Urteil abweichend von der Anklage andere, in den Rahmen des Gesamtverhaltens des Angeklagten fallende Handlungen, aus denen der strafgesetzwidrige Erfolg resultiert, in den Kreis seiner Erwägungen einbezieht und den in der Anklage individualisierten Sachverhalt einer anderen rechtlichen Beurteilung unterzieht.

Normen

StPO §2 Abs1
StPO §262 B
StPO §281 Abs1 Z8 A

14 Os 68/88OGH23.11.1988
14 Os 42/94OGH13.09.1994

Vgl auch

14 Os 47/99OGH06.04.1999

nur: Die Identität der Tat geht auch dann nicht verloren, wenn das Urteil abweichend von der Anklage andere, in den Rahmen des Gesamtverhaltens des Angeklagten fallende Handlungen, aus denen der strafgesetzwidrige Erfolg resultiert, in den Kreis seiner Erwägungen einbezieht und den in der Anklage individualisierten Sachverhalt einer anderen rechtlichen Beurteilung unterzieht. (T1)

12 Os 9/01OGH15.02.2001

Vgl auch

11 Os 129/03OGH20.10.2003

Vgl auch; Beisatz: Der Anklagegrundsatz bindet das Gericht nur hinsichtlich eines bestimmten (in der Vergangenheit gelegenen) Lebenssachverhalts, nicht aber bezüglich dessen rechtlicher Subsumtion durch den Ankläger. (T2)

11 Os 72/03OGH11.11.2003

Vgl auch

11 Os 26/08wOGH27.05.2008

Auch; Beisatz: WK-StPO § 281 Rz 512 f. (T3)

12 Os 143/21bOGH27.01.2022

Vgl

Dokumentnummer

JJR_19881123_OGH0002_0140OS00068_8800000_002

Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)