OGH 1Ob532/85 (RS0016543)

OGH1Ob532/8520.3.1985

Rechtssatz

Liegt bei einem Scheidungsfolgenvergleich ein auffallendes Missverhältnis der beiderseitigen Leistungen vor, fehlt es aber an einem der subjektiven Elemente von Wucher, so liegt dennoch Sittenwidrigkeit nach § 879 Abs 1 ABGB vor, wenn ein zusätzliches, dieses ausgleichendes Element der Sittenwidrigkeit hinzutritt. Das kann dann vorliegen, wenn die Erfüllung des Vergleichs die wirtschaftliche Existenz des Anfechtenden bedroht.

Normen

ABGB §879 Abs1 BIIa1
ABGB §879 Abs2 Z4 DI

1 Ob 532/85OGH20.03.1985

Veröff: SZ 58/43 = RZ 1986/19 S 38 = JBl 1986,777

1 Ob 678/86OGH17.11.1986

Zweiter Rechtsgang zu 1 Ob 532/85

8 Ob 73/01wOGH28.05.2001

Beisatz: Dies gilt grundsätzlich auch dann, wenn der Anfechtende dies bei Vertragsabschluss gewusst hat. (T1)

1 Ob 193/02tOGH30.09.2002
4 Ob 240/08kOGH24.02.2009

Dokumentnummer

JJR_19850320_OGH0002_0010OB00532_8500000_002

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