OGH 1Ob533/77 (RS0008820)

OGH1Ob533/7716.3.1977

Rechtssatz

Bei der Auslegung internationale Abkommen, die privatrechtliche Beziehungen der Angehörigen der Vertragsstatten regeln, dürfen innerstattliche Rechtsbegriffe nicht unbesehen als dem Abkommen zugrunde kiegend angesehen werden, da sonst das Ziel einer möglichst einheitlichen Rechtsanwendung in den Vertragsstaaten nicht gesichert wäre. Es kommt deshalb vor allem wegen der Schwierigkeit, den wahren Willen der vertragschliessenden Staaten zu erforschen, dem kundgemachten Wortlaut bei der Auslegung besondere Bedeutung zu.

Normen

ABGB §6
ABGB §7

1 Ob 533/77OGH16.03.1977

EvBl 1978/30 S 101 = JBl 1978,211 = SZ 50/40

5 Ob 712/78OGH10.11.1981

Auch; Beisatz: CMR (T1) = SZ 54/165

1 Ob 558/87OGH27.04.1987

JBl 1987,664 = SZ 60/70

6 Ob 512/96OGH26.04.1996

Veröff: SZ 69/107

1 Ob 358/99zOGH28.04.2000

Veröff: SZ 73/76

10 Ob 147/05yOGH17.02.2006

Vgl auch; Beisatz: Als internationales Übereinkommen, das zum Zweck der Rechtsvereinheitlichung abgeschlossen wurde, ist die CMR möglichst aus sich selbst heraus auszulegen und nicht nach dem nationalen Verständnis. (T2); Veröff: SZ 2006/24

Dokumentnummer

JJR_19770316_OGH0002_0010OB00533_7700000_001

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