OGH 5Ob189/68 (RS0032131)

OGH5Ob189/6810.7.1968

Rechtssatz

Im Zweifel ist nicht anzunehmen, dass durch die Unterfertigung eines Wechsels eine doppelte Haftung, eine Bindung nach Wechselrecht und nach bürgerlichem Recht, übernommen werden soll.

Normen

ABGB §1346 D
WG Art30

5 Ob 189/68OGH10.07.1968
5 Ob 10/70OGH28.01.1970

Veröff: QuHGZ 1970 H3/71

3 Ob 660/77OGH29.03.1978

Beisatz: Die Übernahme einer Wechselbürgschaft (Skripturakt) begründet nur dann eine Haftung auch nach bürgerlichem Recht, wenn dies von den Parteien vereinbart wurde. (T1)

4 Ob 579/79OGH18.12.1979

Beis wie T1; Beisatz: Die Bekräftigung und Bestätigung der Wechselverpflichtung bedeutet für sich keine Änderung ihres Inhaltes. (T2)

5 Ob 597/80OGH06.05.1980

Beis wie T1; Veröff: SZ 53/75

3 Ob 656/79OGH26.03.1980

Beis wie T1

1 Ob 641/80OGH09.07.1980

Beis wie T1

3 Ob 586/81OGH09.12.1981

Auch; Beis wie T1

7 Ob 724/81OGH15.04.1982
5 Ob 716/81OGH07.12.1982

Beis wie T1; Veröff: SZ 55/187

1 Ob 565/85OGH08.05.1985
2 Ob 636/84OGH22.04.1986

Beis wie T1

1 Ob 592/87OGH13.05.1987

Beis wie T1

6 Ob 591/88OGH30.05.1988

Beis wie T1

8 Ob 675/90OGH23.05.1991

Veröff: EvBl 1991/188 S 819 = ÖBA 1992,83 = ecolex 1991,606

7 Ob 537/91OGH27.06.1991

Beis wie T1; Veröff: ÖBA 1992,74 (P Bydlinski) = RdW 1991,354 = ecolex 1991,767

8 Ob 2082/96aOGH28.03.1996

Vgl aber; Beisatz: Die Erklärung des Wechselbürgen auf einem formungültigen Wechsel kann in eine Bürgschaftserklärung nach bürgerlichem Recht umgedeutet werden. (T3) Veröff: SZ 69/84

4 Ob 176/97dOGH10.06.1997

Auch; Beis wie T1

8 Ob 119/97aOGH18.09.1997

Auch; Beis wie T1; Veröff: SZ 70/182

8 Ob 117/97gOGH26.02.1998
8 Ob 253/99kOGH11.05.2000

Vgl auch; Beis wie T1; Veröff: SZ 73/79

5 Ob 159/00vOGH15.06.2000

Beis wie T1; Beis wie T2; Beisatz: Eine solche Vereinbarung bedarf nach § 1346 Abs 2 ABGB der Schriftform. (T4) Beisatz: Ob durch ein der wechselrechtlichen Verpflichtung nachfolgendes Verhalten eine über die wechselrechtliche Haftung hinausgehende gemeinrechtliche Haftung begründet wurde, ist nach den Umständen des Einzelfalls zu entscheiden (vergleiche ÖBA 1992, 83 = EvBl 1991/188, 819). (T5)

8 Ob 31/05zOGH04.05.2005

Vgl; Beis wie T1 nur: Die Übernahme einer Wechselbürgschaft (Skripturakt) begründet dann eine Haftung auch nach bürgerlichem Recht, wenn dies von den Parteien vereinbart wurde. (T6); Veröff: SZ 2005/66

8 Ob 73/21zOGH29.11.2021

Vgl; Beis wie T1; Beisatz: Hier: Dabei ist unerheblich, ob über die Bürgenhaftung nach § 1357 ABGB und die Wechselbürgenhaftung getrennte Vereinbarungen geschlossen wurden. Maßgebend ist vielmehr, ob aufgrund eines inneren Sachzusammenhangs die Vereinbarungen als Einheit zu betrachten sind (8 Ob 128/10x). Ist von einer solchen „wechselmäßig unterlegten“ bürgerlich‑rechtlichen Bürgschaft auszugehen, stehen dem Bürgen auch die sich aus dem bürgerlichen Bürgschaftsrecht ergebenden Einwendungen zu. Derartige Einwendungen stehen auch dem Beklagten in einem Wechselmandatsverfahren zu. (T7)

Dokumentnummer

JJR_19680710_OGH0002_0050OB00189_6800000_001

Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)