OGH 12Os7/67 (RS0100233)

OGH12Os7/6710.3.1967

Rechtssatz

Kann eine für einen Schuldspruch unabdingbare Tatsachenfeststellung nach den bisherigen Verfahrensergebnissen gar nicht getroffen werden, so verweist der OGH nicht die Sache wegen Feststellungsmängel an das Erstgericht zurück (§ 288 Abs 2 Z 3 letzter Satz StPO), sondern erkennt in der Sache selbst (§ 288 Abs 2 Z 3 erster Satz StPO) im Sinne eines Freispruches.

Normen

StPO §288 Abs2 Z3

12 Os 7/67OGH10.03.1967

Veröff: SSt 38/20

11 Os 31/76OGH28.05.1976
10 Os 183/76OGH16.02.1977
10 Os 42/78OGH24.05.1978

Beisatz: Hier: Feststellung der Vollendung einer Tat erscheint unmöglich - sofortige Anwendung des § 15 StGB durch den OGH. (T1)

12 Os 88/78OGH03.08.1978
13 Os 102/81OGH05.11.1981
13 Os 166/82OGH23.12.1982
12 Os 23/84OGH12.04.1984

Vgl auch

12 Os 128/84OGH18.10.1984

Vgl auch

9 Os 80/86OGH27.06.1986

Vgl auch

14 Os 129/88OGH12.10.1988

Vgl auch

13 Os 24/90OGH03.07.1990

Vgl auch; Beisatz: Verurteilung wegen (einfachen) Diebstahls, wenn auf Grund des Geschehensablaufs und der Aktenlage keiner der im § 141 StGB genannten privilegierenden Umstände (zu denen das Erstgericht wegen unrichtiger Annahme einer Qualifikation nach § 129 StGB nicht Stellung bezogen hatte) in einem neuen Rechtsgang nachträglich festgestellt werden könnte. (T2)

12 Os 42/95OGH27.04.1995

Vgl auch; Beisatz: Ausschaltung einer Qualifikation (in Verbindung mit § 292 letzter Satz StPO). (T3)

14 Os 45/96OGH07.05.1996

Vgl auch

13 Os 142/96OGH06.11.1996

Ähnlich; Beisatz: Ausschaltung einer Qualifikation. (T4)

14 Os 71/96OGH10.12.1996

Vgl auch

12 Os 63/15dOGH22.09.2015

Auch; Beisatz: Die Staatsanwaltschaft trifft keine Obliegenheit zum Hinweis auf Indizien für die Feststellung der fehlenden Sachverhaltselemente. (T5)

15 Os 135/16sOGH18.01.2017

Dokumentnummer

JJR_19670310_OGH0002_0120OS00007_6700000_002

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