OGH 2Ob236/52 (RS0043319)

OGH2Ob236/527.4.1952

Rechtssatz

Eine unrichtige Anwendung der Prozeßgesetze wird zwar grundsätzlich als Verfahrensmangel geltend zu machen sein, doch ist bei der Wiederaufnahmsklage bei der Besonderheit des Klagsgrundes die Beurteilung der prozessuellen Klagsvoraussetzungen der rechtlichen Beurteilung des materiellen Tatbestandes gleichzuachten (so schon SZ 7/75).

Normen

ZPO §503 Z4 E4a
ZPO §533

3 Ob 377/51OGH14.08.1951

Veröff: EvBl 1951/438 S 544

2 Ob 236/52OGH07.04.1952
1 Ob 525/52OGH09.09.1952
1 Ob 681/82OGH03.11.1982

Auch

4 Ob 542/95OGH13.06.1995

Vgl; Beisatz: "Unrichtige rechtliche Beurteilung" liegt nicht nur dann vor, wenn eine materiellrechtliche Frage unzutreffend beantwortet wurde. Wesentlich ist vielmehr, daß die unrichtige rechtliche Beurteilung die "Sache", also das meritum, betrifft. Fußt im Einzelfall die Entscheidung - wie etwa bei der Entscheidung über eine Wiederaufnahmsklage - auf Normen des Prozeßrechtes, dann liegt die unrichtige rechtliche Beurteilung der Sache in der unrichtigen Anwendung verfahrensrechtlicher Normen. (T1) Veröff: SZ 68/113

Dokumentnummer

JJR_19520407_OGH0002_0020OB00236_5200000_001

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