vorheriges Dokument
nächstes Dokument

Grundfragen des Glücksspielstrafrechts

WissenschaftManfred Burgstaller*)*)O.Univ.Prof. Dr.Dr.h.c. Manfred Burgstaller, Institut für Strafrecht und Kriminologie der Universität Wien.RZ 2004, 214 Heft 10 v. 1.10.2004

I. Ausgangssituation und Anliegen der Untersuchung

1. Ausgangssituation

Das österreichische Glücksspielrecht findet seit einiger Zeit ungewöhnlich hohes Interesse. In den letzten Jahren sind neben zwei Kommentaren zum Glücksspielgesetz1)1)Erlacher, Glücksspielgesetz2 (1997); Schwartz/Wohlfahrt, Glücksspielgesetz mit wichtigen Spielbedingungen (1998). und einer ganzen Reihe einschlägiger Aufsätze2)2)Vgl vor allem Schwartz/Wohlfahrt, Rechtsfragen der Sportwette, ÖJZ 1998, 601; dies., Der glücksspiel-rechtliche Ausspielungsbegriff, ÖJZ 1999, 339; Casati, Vom Glücksspielmonopol erfasste Ausspielungen, ÖJZ 2000, 13; H.Mayer, Das Glücksspiel im Spannungsfeld zwischen staatlicher Ordnungspolitik und Marktfreiheit, ecolex 2000, 243; Thiele, Rien ne va plus - Glücksspiele im Internet, RdW 2000, 332; Schwartz/Wohlfahrt, Glücksverträge im Internet, MR 2001, 323; Strejcek, Kampf gegen das illegale Glücksspiel im Internet ist nicht EU-widrig, Der Standard v. 27.1.2004, 11. nicht weniger als drei Monographien3)3)Schwartz, Strukturfragen und ausgewählte Probleme des österreichischen Glücksspielrechts (1998); Strejcek/Hoscher/Eder (Hg), Glücksspiel in der EU und in Österreich (2001); Strejcek (Hg), Lotto und andere Glücksspiele (2003). zum genannten Gegenstand erschienen. Diese intensive Beschäftigung findet ihre Entsprechung in einer äußerst dynamischen Entwicklung der für das Glücksspiel relevanten Regelungen im Bundes- und Landesrecht. Allein das Glücksspielgesetz (GSpG) selbst wurde seit 2001 fünfmal novelliert, davon dreimal erst im Jahr 2003. Als Grund für diese Situation ist wohl das durch EU-Marktregeln und Internet zunehmend größer werdende Spannungsverhältnis anzusehen, das zwischen den fundamentalen ordnungspolitischen Zielsetzungen des Glücksspielrechts, einerseits, und der großen wirtschaftlichen Bedeutung des Glücksspielwesens, anderseits, besteht.

Sie möchten den gesamten Inhalt lesen?

Melden Sie sich bei Lexis 360® an.
Anmelden

Sie haben noch keinen Zugang?
Testen Sie Lexis 360® zwei Wochen kostenlos!
Jetzt testen!