I. Ausgangssituation und Anliegen der Untersuchung
1. Ausgangssituation
Das österreichische Glücksspielrecht findet seit einiger Zeit ungewöhnlich hohes Interesse. In den letzten Jahren sind neben zwei Kommentaren zum Glücksspielgesetz1) und einer ganzen Reihe einschlägiger Aufsätze2) nicht weniger als drei Monographien3) zum genannten Gegenstand erschienen. Diese intensive Beschäftigung findet ihre Entsprechung in einer äußerst dynamischen Entwicklung der für das Glücksspiel relevanten Regelungen im Bundes- und Landesrecht. Allein das Glücksspielgesetz (GSpG) selbst wurde seit 2001 fünfmal novelliert, davon dreimal erst im Jahr 2003. Als Grund für diese Situation ist wohl das durch EU-Marktregeln und Internet zunehmend größer werdende Spannungsverhältnis anzusehen, das zwischen den fundamentalen ordnungspolitischen Zielsetzungen des Glücksspielrechts, einerseits, und der großen wirtschaftlichen Bedeutung des Glücksspielwesens, anderseits, besteht.