Zusammenfassung Der Beitrag beschäftigt sich mit der herausgehobenen Rolle Kelsens und seiner Schule für die ZÖR wie umgekehrt der ZÖR für Kelsen und die Reine Rechtslehre. Kelsen war nicht nur der Initiator der Zeitschrift, er leitete sie auch anderthalb Jahrzehnte als Hauptherausgeber – bis zu seiner durch die politischen Umstände erzwungenen Ablösung. In keinem Periodikum hat Kelsen häufiger, mehr und über einen längeren Zeitraum publiziert als in der ZÖR, wenn auch kaum einer seiner „großen“, wegweisenden Beiträge zur Reinen Rechtslehre dort erschienen ist. Auch für die große Schar an Schüler(inne)n Kelsens nimmt die ZÖR eine Sonderstellung ein: An keinem anderen Publikationsmedium lässt sich die Wiener Schule der Rechtstheorie in ihrer personellen Zusammensetzung, den Phasen und Themen ihrer Aktivitäten und ihrem „Innenleben“, lassen sich schließlich Aufstieg und Zerschlagung der „jungösterreichischen Schule“ verlässlicher und detaillierter ablesen als just an der ZÖR.