Am 1. Dezember 2008 ist Heinz Schäffer nach kurzer schwerer Krankheit im 68. Lebensjahr in Wien verstorben. Er wurde am 29. April 1941 in Wien geboren, hat hier seine schulische Ausbildung erfahren und an der rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien mit großem Erfolg Jus studiert. Schon vor Studienabschluss hat er als wissenschaftliches Talent Aufmerksamkeit erregt. Hans Schima gewann ihn als wissenschaftliche Hilfskraft und in Erwin Melichar fand er seinen akademischen Lehrer im öffentlichen Recht. Schon bald - 1965 - legte er mit zwei hervorragenden Arbeiten zum Problemkreis des Art 6 MRK beeindruckende Beweise seines Talents vor. 1971 habilitierte er sich für Allgemeine Staatslehre, österreichisches Verfassungs- und Verwaltungsrecht mit der Schrift "Verfassungsinterpretation in Österreich", einer Monographie, die zur verfassungsrechtlichen Standardliteratur gezählt werden muss. Die Auseinandersetzung mit Methodenfragen fand eine fruchtbare Fortsetzung im Juristentagsgutachten "Rechtsquellen und Rechtsanwendung". Der Probevortrag im Habilitationsverfahren "Koordination in der öffentlichen Verwaltung", der selbständig publiziert wurde, veranlasste die Österreichische Raumordnungskonferenz, Heinz Schäffer mit der Planungskoordinierung im Raumordnungsrecht zu befassen. Zusammen mit Heinz Peter Rill entstand die gleichnamige Publikation (1975), der 1979 Rill/Schäffer, Investitionsplanung und Raumplanung folgte. Inzwischen - am 1. Juni 1976 - wurde er als Ordinarius für Öffentliches Recht mit besonderer Berücksichtigung des Wirtschaftsverwaltungsrechts an die Universität Salzburg berufen, nachdem er zwischenzeitlich Referent im Bundeskanzleramt-Verfassungsdienst war, wo sein Interesse für die Gesetzgebungslehre erwachte. Dieses Interesse hat ihn nicht nur veranlasst, eine rege Publikationstätigkeit auch auf diesem Gebiet aufzunehmen, sondern er hat auch die Österreichische Gesellschaft für Gesetzgebungslehre gegründet, deren Vorsitzender er bis zum Ende seines Lebens war.