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Missbräuchlichkeitsprüfung im Vollstreckungsverfahren trotz rechtskräftigen Mahnbescheids

JudikaturEuGHBearbeiter: Rainer WolfbauerZFR 2022/214ZFR 2022, 447 Heft 9 v. 29.9.2022

RL 93/13/EWG : Art 2 lit b, Art 6 Abs 1 und 7 Abs 1

Tenor (des Gerichts)

Art 6 Abs 1 und Art 7 Abs 1 RL 93/13/EWG über missbräuchl Klauseln in Verbraucherverträgen sind dahin auszulegen, dass sie einer nationalen Regelung entgegenstehen, nach der, wenn ein von einem Gericht auf Antrag eines Gläubigers erlassener Mahnbescheid vom Schuldner nicht mit einem Widerspruch angefochten worden ist, später das Vollstreckungsgericht die diesem Mahnbescheid zugrunde liegenden Vertragsklauseln nicht auf ihre etwaige Missbräuchlichkeit hin überprüfen darf, weil die Rechtskraft dieses Mahnbescheids implizit die Gültigkeit dieser Klauseln umfasst, wodurch eine Prüfung von deren Gültigkeit ausgeschlossen wird. Dass dem Schuldner zu dem Zeitpunkt, zu dem der Mahnbescheid unanfechtbar geworden ist, nicht bewusst war, dass er als "Verbraucher" iS dieser RL eingestuft werden konnte, ist insoweit unerheblich..

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