Das EU-Verschmelzungsgesetz ist am 15. 12. 2007 in Kraft getreten (§ 17 EU-VerschG). Europarechtliche Grundlage ist
Seite 198
die RL 2005/56/EG über die Verschmelzung von Kapitalgesellschaften aus verschiedenen Mitgliedstaaten. Seit Inkrafttreten des EU-VerschG waren ausweislich des Vorwortes des hier zu besprechenden Werkes österreichische Gesellschaften bereits an mehr als 200 grenzüberschreitenden Verschmelzungen beteiligt. Im Frühjahr 2011 haben sich erstmals zwei in Wien und London börsenotierte Gesellschaften, nämlich die Online-Glücksspielunternehmen bwin Interactive Entertainment AG und die PartyGaming Plc auf Basis der nationalen Umsetzungsgesetzgebung zusammengeschlossen. Einige Autoren waren an diesem Zusammenschluss beratend beteiligt, sodass auch die dabei gewonnenen praktischen Erfahrungen in die nunmehrige Kommentierung einfließen konnten. Ziel des vorliegenden Werkes ist es demnach nicht nur, eine umfassende Darstellung der gesellschafts- und arbeitsrechtlichen (!) Grundlagen einer grenzüberschreitenden Verschmelzung zu liefern, sondern auch viele praxisrelevante Fragen, die bislang in Rechtsprechung und Literatur unbeantwortet geblieben sind, einer Antwort zuzuführen.